Healthcare IT


CIO Kay Siercks über die Einführung der Spracherkennung

"Key-User ziehen die anderen mit"

30.07.2008
Von Alexander Galdy
Spracherkennung setzt sich immer mehr im Medizinbereich durch. Die Evangelische Stiftung Augusta (ESA) in Bochum nutzt bereits die Technologie. CIO Kay Siercks berichtet über Anfangsschwierigkeiten, den Stand der Dinge und positive Effekte durch die Einführung der Spracherkennung.
Kay Sierks, CIO der Evangelischen Stiftung Augusta in Bochum, startete mit der Spracherkennung in der Radiologie. Inzwischen nutzen auch andere Fachabteilungen wie die Urologie, Chirurgie und Onkologie die Technologie.
Kay Sierks, CIO der Evangelischen Stiftung Augusta in Bochum, startete mit der Spracherkennung in der Radiologie. Inzwischen nutzen auch andere Fachabteilungen wie die Urologie, Chirurgie und Onkologie die Technologie.

Herr Siercks, wie schwierig war es, den Ärzten die Umstellung auf Front-End-Spracherkennung zu vermitteln?

Ihnen die Spracherkennung nahezubringen, war nicht immer einfach. Schließlich hat eine solche Umstellung Einfluss auf die Organisation im Krankenhaus. Da die Ärzte ohne Unterstützung einer Schreibkraft Dokumente erstellen müssen, bedeutet das initial erst einmal mehr Zeitaufwand. Allerdings entfallen Nachfragen und erneutes Durchlesen und Korrigieren des Befundes, so dass der Dokumentations-Prozess insgesamt gesehen beschleunigt wird und die schriftliche Dokumentation durch bessere Werkzeuge wie Spracherkennung schneller zu bewerkstelligen ist.

Sie haben mit der Online-Spracherkennung in der Radiologie begonnen. Wieso gerade in dieser Abteilung?

Der Erfolg zeigt sich hier schneller als in anderen Abteilungen. In der Radiologie ist - stark vereinfacht gesagt - der Befund das Ziel. Die diktierten Befunde sind in der Radiologie eher kurz und strukturiert, wodurch die Spracherkennung besser trainiert werden kann und sich Erfolge unmittelbarer einstellen. Dies führt naturgemäß zu einer hohen Bereitschaft die Spracherkennung intensiv zu nutzen.

Inwieweit hat diese Bereitschaft, neue Systeme anzuwenden, insgesamt zugenommen?

Zu Beginn der Einführung musste die IT Überzeugungsarbeit leisten. Bis auf ein paar Technik-affine Ärzte war das teilweise schwierig. Heute ist es so, dass der Druck eher von den Abteilungen kommt. Sie kommen auf die IT zu, um das Thema voranzutreiben. Denn sie haben erkannt, dass sie damit Zeit sparen. Das ist natürlich auf jeden Fall besser, als wenn der Druck von der IT ausgeht.

Wie kommen Sie dem nach?

Heute sind bereits 120 Arbeitsplätze mit Spracherkennung ausgestattet. Angefangen mit der Radiologie und Urologie haben wir immer mehr Abteilungen wie Chirurgie oder Onkologie an die Technologie angeschlossen. Dieses Jahr sollen es aber noch 200 Arbeitsplätze werden. Dann kommt die Spracherkennung fast flächendeckend zum Einsatz. Es fehlen dann noch einige kleinere Abteilungen, die aber folgen werden.

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