Leitfaden für richtiges Krisen-Management
Kündigen - aber fair bleiben
Es war zwar kein 13., aber dieser Freitag hatte es trotzdem in sich: Viele der 2.500 Mitarbeiter des britischen Prozessfinanzierers Accident bekamen eine SMS mit der Aufforderung, doch bitte eine Telefonnummer anzurufen. Dort teilte ihnen eine Bandansage mit, dass "unglücklicherweise ... keine Gehälter mehr gezahlt" werden könnten. Und sie hiermit entlassen seien.
Die Mitarbeiter waren so wütend, dass sie sich aufmachten in die Büros in Manchester, Liverpool und Birmingham - doch nicht, um, wie in einer weiteren SMS gefordert, Office- und Dienstwagenschlüssel zur Abgabe bereitzuhalten. Sie plünderten ihre ehemaligen Arbeitsplätze, empört vor allem über die Art der Kündigung.
Die Geschichte über den taktlosen Rausschmiss per SMS ging durch die britischen Medien. Die Folge: Das Image der Firma wurde dadurch schwerstens beschädigt. Genauso wie der Ruf der entscheidenden Manager.
"Durch Chefs, die nicht entlassen können, entsteht ein ungeheurer Schaden - und damit meine ich nicht nur den für den Gekündigten, sondern auch den fürs Unternehmen", sagt Hermann Refisch, promovierter Psychologe und Ex-Manager. Dabei liegt es in der Hand der Führungskraft, als wie fair eine Kündigung empfunden wird.