Strategien


Business-IT-Alignment

Management ignoriert IT-Chefs

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Die schlechten Umfragewerte mögen damit zusammenhängen, dass in EMEA bei nur etwa 40 Prozent das IT-Management "immer" oder wenigstens "regelmäßig" an den Sitzungen der Geschäftsleitung teilnimmt. Bei rund 60 Prozent ist das dagegen nur "selten" oder "nie" der Fall. Stattdessen vertritt nicht selten der Finanzvorstand die IT-Belange - schließlich geht es ja in der Regel vor allem ums Geld.

CIOs sitzen selten am Tisch der Geschäftsführung

Ob und wie über die IT-Strategie im Management-Board gesprochen wird, hängt auch davon ab, ob es im Unternehmen ein IT-Steuerungskomitee gibt. Weltweit nur 45 Prozent der befragten Firmen gaben an, ein solches Komitee zu haben. Die tatsächliche Zahl der Steuerungsgremien hängt übrigens direkt mit der Größe der IT-Abteilung zusammen: Je weniger Mitarbeiter die IT hat, desto seltener gibt es ein solches Komitee.

"Die IT wird an der Spitze zu wenig gehört", schlussfolgert Deloitte. Das führe in der Folge zu verpassten Chancen, mehr aus der IT zu machen. Allerdings gebe die derzeitige Wirtschaftskrise den IT-Verantwortlichen auch die Gelegenheit, das zu ändern. In der Realität scheint das ein frommer Wunsch zu sein: Diskussionen über die IT-Strategie gibt es in der Regel nur beim jährlichen Budget-Gespräch. Für ein Fünftel der Befragten ist das aber nicht einmal dann ein Thema. Das führt zu einem scheinbar paradoxen Zustand: Die IT wird immer wichtiger fürs Unternehmen, die IT-Abteilung nähert sich immer mehr dem Business, büßt aber zugleich das Vorrecht ein, die IT alleine zu gestalten.

Umgekehrt gilt: Je enger die IT in die Entscheidungsstrukturen der Geschäftsleitung einbezogen wird, desto größer ist ihr Anteil an den strategischen Zielen und Maßnahmen des Unternehmens.

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