Fraunhofer Studie mit Vollkostenbetrachtung
Migration zu Open Source bringt kaum Einsparungen
Die Lizenzkosten gehören zu den relevanten Kostentreibern. Bei einer Microsoft-Migration fallen diese Ausgaben durch den Kauf der OEM-Betriebssystemlizenzen im ersten und nach dem fünften Jahr an. Aufgrund des Campusvertrags entstehen der Fraunhofer-Gesellschaft jährlich zusätzliche Lizenzkosten. Außerdem müssen bei einer Microsoft-basierten Lösung Software wie Virenschutzprogramme, Personal Firewalls und Software zur Komprimierung gekauft werden.
Das entfällt bei Open-Source. Bei der Lösung erstellt eine zentrale IT-Abteilung eine Installationsversion des Linux Betriebssystems, der Office- und Groupware-Anwendungen. Diese Version kann über das Intranet runter geladen werden. Da bei dem vorliegenden Szenario nicht alle Rechner auf Open-Source umgestellt werden können, müssen Lizenzen für etwa 1.000 Rechner beschafft werden. Die Lizenzkosten fallen im ersten sowie bei einem Upgrade nach dem dritten Jahr an.
Ausgefeilte Migrationsplanung
Laut der Studie ist bei der Einführung von Open-Source und proprietärer Software eine Migrationsplanung wichtig. Der Aufwand hält sich bei beiden die Waage. Ebenso wie bei der Installation und der Übernahme von Altdatenbeständen.
Für die Mitarbeiter müssen zudem Schulungen zur Anwendung des neuen Betriebssystems und der Office-Anwendungen angeboten werden. Darüber hinaus ist es wichtig, Administratoren in der Installation, Konfiguration und Nutzung der neuen Software für Clients im Netzwerk sowie für die Server auszubilden. Die Analyse geht davon aus, dass die Schulungen bei Microsoft-Software etwa sechs, bei Open-Source rund acht Stunden betragen werden.
Die Mitarbeiter werden bei der Nutzung der neuen Software in den ersten Wochen vermutlich Probleme haben, darunter wird die Produktivität leiden. Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung geht davon aus, dass die Ausfallzeiten bei einer Open-Source-Lösung etwas höher ausfällt als bei einer Microsoft-basierten Lösung. Auch die Administratoren müssen bei Open-Source mit mehr Aufwand bei der Einführungsunterstützung rechnen.