Self Checkout-Lösungen werden sich als PoS-Alternative etablieren
Mit Self Checkout flexibler werden und Kosten reduzieren
Eine Untersuchung der Boston Consulting Group (2003) im Rahmen der Metro Group „Future Store Initiative“ hat ergeben, dass 53 Prozent der Kunden die Verfügbarkeit von Self Checkouts als sehr nutzbringend einschätzen. Und gemäß einer Studie der GfK im Mai 2003 würden sich 60 Prozent der Befragten gerne oder sogar sehr gerne solcher Systeme bedienen. Die Praxis bestätige solche Einschätzungen: Wenn Self Checkout-Systeme zur Verfügung stehen, nehmen die Kunden diesen Service gerne in Anspruch. Eigene Analysen der Metro Group nach sechsmonatigem Betrieb ihres „Future Stores“ brachten zutage, dass etwa 40 Prozent aller Kunden die Self Checkouts regelmäßig benutzen, ein Drittel der bislang Zögerlichen will zukünftig von dieser Selbstbedienungsofferte Gebrauch machen, und über 80 Prozent sehen in dieser Technik eine sinnvolle Ergänzung des angebotenen Dienstleistungsspektrums.
Self Checkout-Nutzung keine Frage des Alters
Interessanterweise ist die Nutzung verfügbarer Self Checkout-Systeminstallationen offensichtlich keine Frage des Alters: Das jedenfalls ergab sich sowohl aus der Metro-Analyse als auch aus anderen Befragungen mit vergleichbarem Kontext. Generell ist festzustellen, dass die Verbraucher heute die Selbstbedienungskassen in größerem Umfang annehmen als von manchen Marktbeobachtern vermutet. So wird dem Handel mit der Self Checkout-Architektur ein effektives, immer stärker vom Markt akzeptiertes und zukunftsträchtiges Instrumentarium an die Hand gegeben, reguläre und unvorhersehbare Spitzenzeiten besser abzufedern. Da die Zahl der für moderne Technik aufgeschlossenen Kunden inzwischen recht groß ist und sich diese Charakteristik nicht nur auf jüngere Klientel beschränkt, dient die Installation von Self Checkouts auch der Profilierung im Wettbewerb, lautet ein häufig genutztes Argument.
Self Checkout-Lösungen werden die traditionellen Kassensysteme nicht komplett ersetzen, sondern sich verstärkt als PoS-Alternative am Markt etablieren. Renommierte Marktanalysten erwarten den höchsten Durchdringungsgrad derartiger Systeme für die Bereiche Lebensmittelhandel, Supermärkte, Warenhäuser und Großhändler. Erfolgskritisch ist – neben technischer Stabilität und Reife – auf jeden Fall die sichere und kosten- bzw. ressourcenschonende Integration der Self Checkout Solutions in bestehende PoS-Lösungen. Weitere k.o.-Kriterien für ihr Durchsetzungsvermögen am Markt sind Ergonomie, intuitive Benutzerführung, minimales Fehlbedienungsrisiko und niedriger Trainingsaufwand für das involvierte Personal.
Dass die Nutzung von Self Checkout-Systemen Stand heute nur für wenige Big Player im FMCG-Bereich in Frage kommt, zeigt auch die MBmedien Retail IT-Studie: 0,5 Prozent der Befragten haben Self Checkout-Kassen im Einsatz, und sieben Prozent haben derzeit entsprechende Planungen. Ein fast identisches Bild zeigt sich im übrigen hinsichtlich Einsatz von intelligenten Waagen (0,6 Prozent „Ja“, 7,1 Prozent „in Planung“).
Und wie steht’s um die Nutzung von elektronischen Regalpreis-Etiketten sozusagen am Vorabend von RFID? Hier die Werte aus der MBmedien Marktbefragung: 1,5 Prozent „Ja“, 19,5 Prozent „in Planung“.
Reinhold Hölbling, MBmedien GmbH