Virtualisierung, Software-Defined Networking und WLAN
Netzwerke: Trends und Technologien 2013
Cloud-Computing, Big Data, Sozial Media - und was dann?
Die Netzwerkinfrastrukturen werden immer komplexer. Darüber hinaus steigen durch höheres Datenaufkommen und durch die Nutzung mobiler Geräte die Anforderungen an die Netzwerke rasant an. Wir wollten wissen, welche nachhaltigen Einflüsse beziehungsweise Auswirkungen Cloud Computing, Big DataBig Data und die Forcierung von Social Media auf die Netzwerklandschaft innerhalb eines Unternehmens 2013 haben werden. Alles zu Big Data auf CIO.de
Arne Ohlsen, Blue Coat: "Mit steigender Belastung des Netzwerks gewinnt das Performance-Monitoring an Bedeutung. Nur mit detaillierten Informationen über die Netzauslastung und mit dem Wissen um die Bandbreitenfresser können IT-Verantwortliche zielgenau Policies definieren, die QoS auf Applikationsebene garantieren.
Als Beispiel: Social Media ist nicht nur das Posten von Text, sondern auch das Streaming von Inhalten oder der Upload von Videos. Posts stellen für das Unternehmensnetz sicher keine Herausforderung dar, Videos können den Durchsatz dagegen einschränken - zulasten der Bandbreite, die für geschäftskritische Anwendungen notwendig ist. Administratoren können hier gegensteuern, indem sie Policies auf Applikationsebene definieren: Dies beschränkt gezielt die Bandbreite für bestimmte Arten des Traffics - etwa Video-Upload. Dadurch lässt sich den sensiblen Geschäftsanwendungen die verfügbare Bandbreite effizient zuteilen.
All das muss aber Compliance-konform geschehen. Das Beispiel zeigt, dass der Arbeitnehmerdatenschutz bei aller für die LAN-Steuerung notwendigen Transparenz nicht auf der Strecke bleiben darf. Konkret müssen Nutzungsdaten anonymisiert werden."
Uli Brox, Brocade: "Neue Technologien und Trends haben immer eine direkte oder indirekte Auswirkung auf die darunterliegende IT-Infrastruktur. Im Fall von Cloud Computing und Big Data ist es sicher so, dass Hochverfügbarkeit und hohe Bandbreite des Netzwerkes einen maßgeblichen Einfluss auf den Betrieb des Unternehmens haben. Läuft das Netzwerk nicht stabil, können Mitarbeiter ihre Produktivität nicht voll ausnutzen. Die Forcierung von sozialen MedienMedien und Devices stellt Unternehmen vor ganz andere Herausforderungen. Gerade Bring-your-own-Device und der zunehmende Zugriff auf Unternehmensdaten über eine drahtlose Verbindung - sei es von unterwegs oder von Remote-Standorten - fordert die IT-Administration und das Netzwerk. Auch hier gilt es bereits jetzt vorauszudenken und das Netzwerk für mögliche Auslastungen der Zukunft stabil zu machen." Top-Firmen der Branche Medien
Tarik Erdemir, D-Link: "Die Diskussion um Social Media wird einen ähnlichen Verlauf zeigen wie die Entwicklung der FacebookFacebook Aktie Ende vorigen Jahres. Dies liegt vor allem daran, dass die Nutzung im Geschäftsumfeld den gleichen Bewertungsmaßstäben unterworfen wird wie andere Marketinginstrumente auch. Das bedeutet nicht, dass Social Media nicht geschäftsrelevant ist. Es wird allerdings weniger vom Hype als von klaren Geschäftszielen getrieben werden. Damit werden professionelle Konzepte weiter ausgearbeitet, die eine zuverlässige Produktion, Absicherung und Bereitstellung von Diensten und Inhalten erfordern. Professionelle Netzwerklösungen sind weiterhin die Basis für eine leistungsfähigere Konnektivität nach außen. Die reine Erweiterung von Bandbreiten durch VDSL und Vectoring sind nur das Fundament. Die intelligente Nutzung dieser Bandbreiten wird ein großes Thema bleiben - Loadbalancing, WAN-Optimierung und Hybrid-Cloud werden das Preis-Leistungs-Verhältnis von Rechenzentren weiter verbessern. Damit rutscht das Einsatzumfeld für Big Data im Mittelstand in greifbare Nähe. An diesem Punkt wird sich der Markt trennen. Wer an den Erfolg der neuen Instrumente glaubt, wird trotz der unsicheren Wirtschaftslage investieren - andere werden alle Pläne und Vorbereitungen abschließen und auf das Zeichen vom Markt lauern. Die Cloud-Nutzung wird neben den bereits erwähnten Diensten (SalesForce, Social Media, etc.) insbesondere mit der Umstellung auf MicrosoftMicrosoft Office 365Office 365 im Mittelstand weiter Fahrt aufnehmen und die oben genannten Anforderungen an die WAN-Anbindung noch mehr festigen. Dann sind Lösungen gefragt, die von VDSL und FTTx bis hin zu LTE als Backup in Filialen bereitgestellt werden können." Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Office 365 auf CIO.de
Olaf Hagemann, Extreme Networks: "Das Netzwerk als solches ist für ein Unternehmen nicht produktiv, sondern Mittel zum Zweck. Rechenkapazität, die zur Kopplung benötigt wird, steht nicht für ServerServer zur Verfügung. Es wird also darauf ankommen, bei den Netzwerkinfrastrukturen auf höchste Effizienz zu setzen. Social Media gewinnt eindeutig an Bedeutung und verändert die Nutzung von Applikationen im Unternehmen. Die verschwimmende Grenze zwischen Unternehmensressourcen und privaten Geräten zwingt die Firmen zu neuen Konzepten etwa bei der Datenhaltung. Services, die das Unternehmen nicht bereitstellt, werden sich die Mitarbeiter im Internet selbst suchen und Daten etwa gemeinsam auf GoogleGoogle oder mit Drop-Box bearbeiten. Das kann nicht im Sinne von ComplianceCompliance und der Security-Richtlinien sein." Alles zu Compliance auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Server auf CIO.de
Markus Härtner, F5: "Heute ist es möglich, viele Funktionen auf einer IT-Plattform zu konsolidieren. Dadurch können zukunftsfähige, agile und dynamische Infrastrukturen geschaffen werden. Eine intelligente Serviceplattform hilft Unternehmen, ein statisches Konstrukt abzulösen und mehr Kontrolle sowie - noch viel wichtiger - mehr Flexibilität zu erhalten."
Frank Pieper, Juniper: "Diese Themen werden einen bedeutenden Einfluss haben. Denn über ihnen steht die Frage, wie Unternehmen die Sicherheit von Daten garantieren, die in Firmennetzwerken gesammelt, verwaltet und verarbeitet werden. Jeder Schritt hin zu einer Cloud-Plattform bedeutet auch ein zusätzliches Sicherheitsproblem. IT-Abteilungen und CIOs müssen die Verantwortlichkeit für die Daten durch klare Richtlinien definieren. Nur so kann verhindert werden, dass kritische Daten verloren gehen oder gar gestohlen werden. Zusätzlich ist es die Aufgabe der Netzwerkhersteller, eine sichere Infrastruktur zu garantieren und den jeweiligen Anwender zum sorgfältigen und sicheren Umgang mit kritischen Daten anzuleiten."
Jörg Lösche, Netgear: "Im Bereich Cloud Computing wird immer noch das Thema Sicherheit eine große Rolle spielen, da die meisten Entscheider in den Firmen immer noch skeptisch in Bezug auf die Auslagerung ihrer sensiblen Unternehmensdaten in die Cloud sind. Dennoch ist das Interesse an Cloud-Services groß, da sie ein enormes Einsparungspotenzial bieten. Big Data wird 2013 noch mehr Einfluss auf alle IT-Verantwortlichen haben, da das allgemeine Datenvolumen im Internet unaufhaltsam wachsen wird. Das liegt an den heute verfügbaren Bandbreiten im Internet, der wachsenden Anzahl an Geräten, die heute pro Mitarbeiter zum Einsatz kommen, und den immer umfangreicher werdenden Multimedia-Inhalten im Internet. Daher müssen IT-Verantwortliche für die Zukunft planen und ihre Netzwerkinfrastruktur an die neuen Gegebenheiten anpassen. In diese Planungen spielen dann auch Soziale Medien im Internet mit hinein. Das intensive Teilen von verschiedenen Daten in Sozialen Netzwerken, das Chatten sowie Video- oder Audiokonferenzen über Messenger oder die Nutzung von diversen Multimedia-Portalen - das alles ist heute unweigerlich auch Teil der Unternehmensnetzwerke - tragen zu immer größeren Datenvolumen in den Firmen bei."