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DKV Euroservice

Neuer Kurs für die Plastikkarte

Heinrich Seeger arbeitet als IT-Fachjournalist und Medienberater in Hamburg. Er hat über 30 Jahre IT-journalistische Erfahrung, unter anderem als Gründungs-Chefredakteur des CIO Magazins. Er entwickelt und moderiert neben seiner journalistischen Arbeit Programme für Konferenzen und Kongresse in den Themenbereichen Enterprise IT und Mobile Development, darunter IT-Strategietage, Open Source Meets Business, droidcon und VDZ Tech Summit. Zudem gehört er als beratendes Mitglied dem IT Executive Club an, einer Community von IT-Entscheidern in der Metropolregion Hamburg.

Der neue DKV ist in drei als Profit Center operierende, kundenorientierte Geschäftseinheiten aufgeteilt: Kraftstoffe, Maut und Business Solutions. "Die drei Bereiche sind operativ autonom", erläutert Trautmann die Restrukturierung. Je sechs bis zehn Fachleute arbeiten in diesen Einheiten; quer dazu stehen der zentrale Vertrieb mit rund 200 Kräften und die - Trautmann unterstehenden - Servicebereiche Personal, Finanzen und IT.

Schulungen für 250 000 Euro

Die IT war und ist die größte Baustelle in der Neuorganisation. Geschäftsführer Trautmann wird wohl noch eine Weile einen erklecklichen Teil seiner Zeit mit IT-Management verbringen: "Wir wollen den Prozessgedanken in den Vordergrund stellen und uns vom Entwicklungsgedanken verabschieden." Konsequent hat er deshalb zwei Entwicklungsabteilungen, in Rumänien und Deutschland, bereits aufgelöst; vorher hatte sich der Headcount in der IT auf rund 100 Kräfte belaufen. Dieser starke Technikfokus der DKV-EDV machte für Trautmann keinen Sinn mehr. "Die Mitarbeiter sollen betriebswirtschaftliches Know-how in den Vordergrund stellen." Dafür nimmt er gewaltige Schulungskosten in Kauf: 250 000 Euro gibt der DKV aus, um sein Personal mit SAPSAP R/3 vertraut zu machen; die Standardlösung soll bis Mitte 2006 alle Prozesse abdecken. Alles zu SAP auf CIO.de

Schon jetzt habe man den EDV-Bereich "aus dem Mittelalter in die Neuzeit übertragen", so Trautmanns Zwischenfazit. Die mehr als 20 Jahre alten Großrechner wurden an die Oetker-Tochter Oediv in Bielefeld outgesourct, ein ProjektmanagementProjektmanagement für die Pflege und die Ablösung der Host-Anwendungen wurde eingeführt. Im Januar 2005 wurde nach viermonatiger Arbeit SAP R/3 im Finanzbereich implementiert, die dazu erforderlichen Unix-Systeme migrierte man ebenfalls nach Bielefeld. Sämtliche Systeme sind doppelt ausgelegt, und die Prozesse auf dem Großrechner wurden "immens verjüngt", so Trautmann. Alles zu Projektmanagement auf CIO.de

Zudem verfügt der DKV seit kurzem über ein neues EDI-System (Electronic Data Interchange), um die Rechnungen von 7000 Lieferanten aus ganz Europa automatisch einzulesen und zur Weiterfakturierung an die Kunden auf den Host-Rechner zu übertragen. Bevor diese "Datendrehscheibe" auf der Basis einer Seeburger-Standardlösung die 1600 verschiedenen Datenformate beherrschte, musste ihr Repertoire kräftig aufgebohrt werden; kommen durch neue Lieferanten weitere Formate hinzu, lassen sie sich nun meist ohne Entwicklerhilfe interaktiv erstellen. "Für die Heterogenität unserer Anforderungen gibt es am ganzen Markt keinen Standard", so Trautmann.

Der Umbau von Firma und IT ist noch nicht beendet: Mitte 2006 werden die Bielefelder Outsourcer den DKV-Mainframe verschrotten. Dann muss die SAP-R/3Lösung, die außer den Produktionsanwendungen alle Module enthält, in eine Client/Server-Architektur umgezogen sein. "Wir implementieren eine komplette SAP-Integratinsplattform, die alle neuen Prozesse im Unternehmen abbildet", berichtet Trautmann. "Wir drehen einmal ganz groß am Rad, um dann verjüngte Prozesse und kürzere Durchläufe zu haben." Dazu dient vor allem ein Modul, das den DKV in seiner Funktion als Handelsagentur unterstützt und die Abrechnung mit den 7000 Lieferanten und Kunden - ein riesiges Transaktionsvolumen - erleichtern soll. Das Agenturmodul entwickeln die Düsseldorfer, in Teilen federführend, gemeinsam mit SAP.

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