Cloud Computing
Problemlos auf dem Vormarsch
Eine Änderung im Angebot wird nicht immer ohne Spannungen abgehen: Nicht jede Abteilung oder jeder Mitarbeiter wird bereit sein, auf individuell verfügbare Dienste zu verzichten. Aber letztendlich ist alles eine Preisfrage: Ist das Unternehmen bereit, viel Geld für individuelle Services auszugeben oder kommt es zu dem Schluss, auch mit Standards alle wichtigen Aufgaben abdecken zu können.
ERP: Hoher Individualisierungsgrad nicht zu rechtfertigen
"Bei ERP etwa ist der sehr häufig anzutreffende hohe Individualisierungsgrad nicht zu rechtfertigen", meint Experton-Experte Janata. Der damit verbundene Aufwand stehe "in keinem Verhältnis zu dem tatsächlichen Wettbewerbsvorteil", den man daraus ziehen könne. Es würde daher vielen gut tun, sich darauf zu besinnen, was sie wirklich bräuchten und alles andere zu standardisieren.
Tatsächlich könnte sich über Standardisierung, die aus gutem Grunde in der Cloud gut aufgehoben ist, die Obermann’sche Eingangsprognose bestätigen, nach der "bereits in wenigen Jahren" viele Unternehmen dank Cloud Computing ohne hausinterne Rechenzentren auskommen könnten. In den USA ist das schon heute so, berichtet Steve Janata: "Hier bekommen Startups für Hardware und Infrastruktur überhaupt keine Gelder mehr." Auf diesem Wege würden sie dazu gebracht, ihre IT direkt in der Wolke aufzubauen. "Bei solchen Neugründungen", so Janata, "wird es die klassische IT-Abteilung gar nicht mehr geben".
Für die bestehenden bleibt dennoch genug Arbeit übrig, wenn auch nicht für die volle Mannschaftsstärke. Schließlich müssen sich die IT-Abteilung der Zukunft nicht mehr um den Erhalt der Infrastruktur, die Verfügbarkeit von Leitungen und Bandbreiten oder um die Lizenzen für Betriebssysteme und Anwendungen kümmern. Aber man braucht auch künftig qualifizierte Leute, die definieren können, welche Services für das Unternehmens-Business unabdingbar seien.
Vor allem bleibe die IT, so Steve Janata, auch in Zukunft für alle Sicherheits- und Compliance-Fragen verantwortlich. "Das kann man nicht an einen externen Dienstleister delegieren. Die letztliche Verantwortung dafür trägt das Unternehmen selber." Auch der Umgang der eigenen Mitarbeiter im Unternehmen mit Sicherheitsanforderungen, Policies oder sensiblen Firmeninformationen bleibe im Aufgabenbereich des CIOs. Der werde darüber hinaus aber eher zum Berater von Business und Geschäftsführung, der hilft, den IT-Einsatz im Unternehmen zu fördern.