6 Ratschläge, IT-Projekte vor dem Scheitern zu bewahren

ROI-Berechnungen führen in die Irre

11.03.2009
Von Nicolas Zeitler

Mit welchen Zahlen der CIO zur Rechtfertigung eines Projekts arbeitet, muss davon abhängig gemacht werden, welche Ziele ein Vorhaben letztlich hat, betont Arabinda Roy vom Softwaredienstleistungs-Anbieter Data Inc. "Obwohl er an und für sich eine große Entscheidungshilfe ist, kann der ROI auch in die Irre führen, wenn über die Fortsetzung eines Projekt entschieden werden soll", sagt Roy.

Gehe es um Dinge wie Transaktionskosten oder die Senkung der Mitarbeiterzahl, könnten sogenannte harte ROI-Zahlen ausreichen. Doch für weniger leicht messbare Vorhaben wie Anpassungen an die Wettbewerbsbedingungen müsse man eine Art weichen ROI berechnen - einfließen müssen darin Parameter wie Wachstumspotenzial oder die Ergebnisse verbesserter Kundenbeziehungen.

Jon Rider, der CIO des Bauunternehmens Gilbane, will vom Return on Investment indes nichts wissen. Habe das Business ein Projekt bei der IT-Abteilung angefordert, reiche das als Rechtfertigung aus. "Die Notwendigkeit einer Maßnahme nimmt der IT-Abteilung den Druck, denen einen ROI zu präsentieren, die das Projekt in Auftrag gegeben haben", meint Rider.

2. Reden wie ein Finanzchef

Bruce Culbert, CEO des Personaldienstleisters iSymmetry, sagt, er habe unlängst einen Einzelhändler überredet, ein eigenes soziales Netzwerk aufzubauen, um mehr Anregungen von den Kunden zu bekommen. Obwohl die Firma dafür innerhalb von drei Jahren Ausgaben in siebenstelliger Höhe stemmen musste, baute sie die Netzwerk-Plattform. "Die Kosten, es nicht zu tun - ausgedrückt in unzufriedenen Kunden - wogen nämlich viel schwerer", berichtet Culbert. Gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten suchten Unternehmen nach Wegen, Kunden zu halten.

Wichtig sei es, die Sprache zu sprechen, die in einem Unternehmen den Ton angibt. Schon ein Begriff wie ROI werde in jedem Betrieb ein bisschen anders verwendet, sagt Culbert. Dem stimmt Greg Baker, CFO beim Managed Services-Anbieter Logicalis, zu. "Aussagen über den Business Case müssen in den Begrifflichkeiten gemacht werden, die der jeweilige Finanzchef versteht."

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