Razzia in der Oberpfalz
Sabotage an deutschen Stromtrassen verhindert
"Es wurden circa 70 Schusswaffen sichergestellt, darunter eine größere Anzahl mutmaßlich illegaler Kurz- und Langwaffen, sowie mehrere zehntausend Schuss Munition", teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Am frühen Mittwochmorgen hatten knapp 300 Beamte in Neumarkt in der Oberpfalz Durchsuchungen in mehreren Wohnungen durchgeführt. Die Aktion richtete sich gegen Verdächtige im Alter von 34 bis 59 Jahren. Sie sollen Anschläge auf Freileitungsmasten von großen Stromtrassen geplant haben, um die Stromversorgung in großen Teilen der Bundesrepublik lahmzulegen.
Die Kripo ermittelt nun wegen Verdachts von Verstößen gegen das Waffengesetz. Außerdem wurden technische Geräte wie Laptops und Mobiltelefone beschlagnahmt. Diese werden nun von den Ermittlern ausgewertet.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Durchsuchungsaktion der Polizei als vollen Erfolg bezeichnet. "Unseren Ermittlern ist ein empfindlicher Schlag gegen eine Gruppierung mit rücksichtslosen und verfassungsfeindlichen Absichten gelungen", erklärte Herrmann.
Die Männer sollen möglicherweise zur sogenannten Prepper-Szene zählen. Der Begriff "Prepper" leitet sich vom englischen "to be prepared" ab, was so viel wie "vorbereitet sein" bedeutet. "Prepper" bereiten sich auf Katastrophenszenarien bis hin zum Weltuntergang vor. (dpa/rs)