Cloud Computing


Weniger Profit

SAP setzt alles auf die Cloud-Karte

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
In zwei Jahren will SAP mit seinen Cloud-Lösungen bereits mehr Umsatz machen als im klassischen Lizenz-Business. Allerdings geht der Umbau des Geschäftsmodells zu Lasten des Gewinns. Trotzdem glaubt sich die SAP-Führung auf dem richtigen Kurs für die Zukunft.

"Wir sind sehr zufrieden", kommentierte SAP-Vorstand Bernd Leukert die Bilanz für das Abschlussquartal 2015 und das gesamte Fiskaljahr. Man habe in alle Bereichen seine Ziele am oberen Rand der Prognosen getroffen beziehungsweise sogar übertroffen. Der größte deutsche Softwareanbieter verbuchte im vierten Quartal des zurückliegenden Jahres einen Umsatz von knapp 6,35 Milliarden Euro, etwa 16 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (fast 5,46 Milliarden Euro).

Die Umbaumaßnahmen schlugen allerdings auf den Profit durch. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 1,28 Milliarden Euro, mit minus zwei Prozent etwas weniger als noch vor einem Jahr (1,31 Milliarden Euro). Im Gesamtjahr 2015 beliefen sich die Einnahmen auf knapp 20,8 Milliarden Euro, ein Plus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings verzeichnete SAP auch in der Jahresbilanz einen Gewinnrückgang, um sieben Prozent von 3,28 auf 3,06 Milliarden Euro.

Zufrieden zeigten sich die SAP-Verantwortlichen vor allem mit dem Abschneiden im Cloud-Geschäft. Hier verbuchten die badischen Softwerker im Gesamtjahr 2015 ein Plus von 110 Prozent auf ein Geschäftsvolumen von knapp 2,29 Milliarden Euro. Im Schlussquartal wuchs dieser Posten um 81 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 632 Millionen Euro.

Diese Zahlen lassen SAP hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. In den beiden kommenden Jahren soll das Business mit Lösungen aus der Cloud jeweils um etwa ein Drittel wachsen - 2016 auf 2,95 bis 3,05 Milliarden Euro, im Jahr darauf auf etwa 3,8 bis 4,0 Milliarden Euro und 2018 könnte die Cloud-Sparte schon mehr zum Gesamtumsatz beitragen als das klassische Lizenzgeschäft, verlautete aus Walldorf. Auch für sein Gesamtgeschäft geht SAP nun von besseren Zahlen aus. Für 2017 rechnet der Konzern mit Einnahmen zwischen 23 und 23,5 Milliarden Euro. Bislang war der Konzern von 21 bis 22 Milliarden Euro ausgegangen.

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