Weniger Profit
SAP setzt alles auf die Cloud-Karte
Mit IBM und HP gebe es bereits entsprechende Kooperationen, Gespräche liefen derzeit beispielsweise mit T-Systems und Microsoft. Von Interesse für die Anwender dürfte vor allem sein, ihren Cloud-Betrieb bei einem oder wenigen Anbietern zu bündeln, also einen Cloud-Provider zu haben, der beispielsweise neben dem Office-365-Paket von Microsoft auch SAPs Business-Software betreibt und anbietet. SAP selbst will solche Kombinationen nicht in sein Cloud-Programm übernehmen. Die SAP-Cloud werde SAP-zentrisch bleiben, stellte Leukert klar.
Kein Preiskampf mit AWS und Microsoft Azure
Klar stellte der SAP-Vorstand auch die Ausrichtung von SAPs Cloud-Strategie. Man wolle nicht im Infrastructure-as-a-Service-Geschäft (IaaS) gegen Amazon Web Service (AWS) oder Microsoft Azure antreten. Damit unterscheidet sich SAP deutlich vom Konkurrenten Oracle. Deren Gründer Lawrence Ellison hatte im Herbst vergangenen Jahres auf den Kundenkonferenz OpenWorld in San Francisco angekündigt, mit der eigenen Cloud-Infrastruktur auch gegen Wettbewerber wie AWS antreten zu wollen, die vor allem auch in Sachen Pricing aggressiv im Cloud-Markt um Kunden werben.
- Die Studienteilnehmer
222 Mittelständler nahmen an der Studie teil. Zwei Drittel davon planen mit allen Cloud-Modellen. - Teilnehmende Branchen
Der größte Anteil der Teilnehmer kommt aus dem produzierenden Gewerbe. - Rolle der Cloud
Die Zahl der "Cloud-Verweigerer" liegt heute bei nicht einmal mehr 15 Prozent. - Zukunft gehört Multi-Cloud-Umgebungen
Die Zukunft liegt in Hybrid- und Multi-Cloud-Ansätzen. - Gründe für Cloud-Initiativen
Die Kundenanforderungen lassen Mittelständlern keine Wahl: der Weg führt in die Cloud. - IT-Abteilung entscheidet
IT-Abteilungen haben in Sachen Cloud den Hut auf. Doch kleine Mittelständler haben oft keine, dort entscheidet der Chef selbst. - Cloud-Anteil am IT-Budget
Vier von fünf Mittelständlern investieren weniger als 30 Prozent ihres IT-Budgets in Cloud-Technologien. - Flexibilität ist Trumpf
Anwender möchten flexibler und agiler werden. der Kostenaspekt ist nicht ganz so wichtig. - Immer noch Sicherheitssorgen
Datensicherheit und Datenschutz bleiben die hemmenden Faktoren. - Sichtbare Fortschritte
Die meisten Betriebe sind entweder in der konkreten Planungs- oder bereits in der Implementierungsphase. - Das wandert in die Cloud
E-Mail und Collaboration sind die bevorzugten Cloud-Anwendungen. - Vorhandenes wird verlagert
Am häufigsten werden bestehende Workloads migriert. - Offenheit ist Auswahlkriterium
Ein Public-Cloud-Anbieter muss vor allem offen sein und Integrationsmöglichkeiten bieten. - Bevorzugte Anbieter
AWS, Microsoft und SAP genießen die höchste Aufmerksamkeit im Mittelstand. - Cloud-Management
Als Cloud-Management-Lösungen sind VMware-Lösungen besonders beliebt. - Verantwortung beim Provider
Wer in die Public Cloud geht, sieht die Verantwortung für Betrieb und Sicherheit schwerpunktmäßig beim Anbieter. - Wann Externe ins Spiel kommen
Integration, Betrieb und Architektur sind Themen, bei denen Mittelständler Hilfe suchen. - Wichtig: Skills und Projekterfahrung
Cloud-Integratoren sollten gute Leute und Projekterfahrung haben. - Keine Alleingänge
Anwender arbeiten mit Externen zusammen.
An diesem Preiskampfspiel will sichSAPSAP offenbar nicht beteiligen und sich stattdessen vor allem mit den auf der eigenen Cloud-Plattform angebotenen Services profilieren. Als Beispiele dafür führt Leukert an dieser Stelle Themen wie Mobile as a Service beziehungsweise Integrations-Services auf der eigenen Cloud-PlattformCloud-Plattform an. Ein weiterer wichtiger Themenkomplex ist aus SAP-Sicht das Internet of Things (IoT). Dafür sucht der Softwarehersteller Kooperationen mit Industriekonzernen wie beispielsweise Siemens, GEA und Kaeser. Leukert betonte indes, dass sich SAPSAP dabei ganz auf die Rolle des Technologie-Lieferanten beschränken wolle und keine Ambitionen habe, seinen Partnern Konkurrenz zu machen. Top-500-Firmenprofil für SAP SE Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de
Dass es in diesem Umfeld durchaus ein gewisses Konfliktpotenzial gebe, belege das Beispiel Google, erläuterte der SAP-Vorstand. Die Internet-Konzern verfolge beispielsweise Ambitionen, mit Automobilherstellern zu kooperieren, um seine Android-Plattform als Basis für das vernetzte Auto zu platzieren. Gleichzeitig entwickle Google selbst an einem autonom fahrenden Automobil und mache damit im Grunde potenziellen Partnern aus der Automobilbranche Konkurrenz.
Kein Wettbewerb mit Partnern
Derartige Wettbewerbssituationen will SAP mit seinem Technikfokus von vorneherein vermeiden, versicherte Leukert. "Wir wollen kein Wettbewerber unserer Partner sein." Die Gefahr, als Technologielieferant für die Plattform austauschbar zu sein, sieht der SAP-Vorstand durchaus, glaubt sich mit seiner Lösung allerdings in einer guten Position im Markt. Leukert betonte die Offenheit der eigenen Plattform. Damit ließen sich in der SAP-Cloud auch Lösungen für neue Geschäftsmodelle umsetzen.