Cloud Computing


Weniger Profit

SAP setzt alles auf die Cloud-Karte

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Mit IBM und HP gebe es bereits entsprechende Kooperationen, Gespräche liefen derzeit beispielsweise mit T-Systems und Microsoft. Von Interesse für die Anwender dürfte vor allem sein, ihren Cloud-Betrieb bei einem oder wenigen Anbietern zu bündeln, also einen Cloud-Provider zu haben, der beispielsweise neben dem Office-365-Paket von Microsoft auch SAPs Business-Software betreibt und anbietet. SAP selbst will solche Kombinationen nicht in sein Cloud-Programm übernehmen. Die SAP-Cloud werde SAP-zentrisch bleiben, stellte Leukert klar.

Kein Preiskampf mit AWS und Microsoft Azure

Klar stellte der SAP-Vorstand auch die Ausrichtung von SAPs Cloud-Strategie. Man wolle nicht im Infrastructure-as-a-Service-Geschäft (IaaS) gegen Amazon Web Service (AWS) oder Microsoft Azure antreten. Damit unterscheidet sich SAP deutlich vom Konkurrenten Oracle. Deren Gründer Lawrence Ellison hatte im Herbst vergangenen Jahres auf den Kundenkonferenz OpenWorld in San Francisco angekündigt, mit der eigenen Cloud-Infrastruktur auch gegen Wettbewerber wie AWS antreten zu wollen, die vor allem auch in Sachen Pricing aggressiv im Cloud-Markt um Kunden werben.

An diesem Preiskampfspiel will sichSAPSAP offenbar nicht beteiligen und sich stattdessen vor allem mit den auf der eigenen Cloud-Plattform angebotenen Services profilieren. Als Beispiele dafür führt Leukert an dieser Stelle Themen wie Mobile as a Service beziehungsweise Integrations-Services auf der eigenen Cloud-PlattformCloud-Plattform an. Ein weiterer wichtiger Themenkomplex ist aus SAP-Sicht das Internet of Things (IoT). Dafür sucht der Softwarehersteller Kooperationen mit Industriekonzernen wie beispielsweise Siemens, GEA und Kaeser. Leukert betonte indes, dass sich SAPSAP dabei ganz auf die Rolle des Technologie-Lieferanten beschränken wolle und keine Ambitionen habe, seinen Partnern Konkurrenz zu machen. Top-500-Firmenprofil für SAP SE Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Dass es in diesem Umfeld durchaus ein gewisses Konfliktpotenzial gebe, belege das Beispiel Google, erläuterte der SAP-Vorstand. Die Internet-Konzern verfolge beispielsweise Ambitionen, mit Automobilherstellern zu kooperieren, um seine Android-Plattform als Basis für das vernetzte Auto zu platzieren. Gleichzeitig entwickle Google selbst an einem autonom fahrenden Automobil und mache damit im Grunde potenziellen Partnern aus der Automobilbranche Konkurrenz.

Kein Wettbewerb mit Partnern

Derartige Wettbewerbssituationen will SAP mit seinem Technikfokus von vorneherein vermeiden, versicherte Leukert. "Wir wollen kein Wettbewerber unserer Partner sein." Die Gefahr, als Technologielieferant für die Plattform austauschbar zu sein, sieht der SAP-Vorstand durchaus, glaubt sich mit seiner Lösung allerdings in einer guten Position im Markt. Leukert betonte die Offenheit der eigenen Plattform. Damit ließen sich in der SAP-Cloud auch Lösungen für neue Geschäftsmodelle umsetzen.

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