Hagemann Snabe und McDermott auf der CeBIT
SAP will sich bessern
"Für Vertrauen gibt es keine Formel"
SAP kann dadurch seine Entwicklungszeiten verkürzen und gleichzeitig die Qualität der Software verbessern. Nicht zuletzt motiviere diese Methode auch die Mitarbeiter. "Für viele ist es das erste Mal, dass sie im Kontakt mit den Kunden stehen", erzählte Snabe, der direkt in das Experiment eingebunden war. Und offenbar erhöht dies die Freude an der Arbeit.
Womit man beim nächsten großen Thema ist: dem Vertrauen. Von Kunden und Mitarbeitern gleichermaßen. Nach dem Abgang Léo Apothekers wurde viel darüber spekuliert, inwieweit eine schlecht ausgefallene Mitarbeiterbefragung zu seinem Scheitern beigetragen habe. Auffallend häufig betonte das Vorstandsduo jetzt, dass es eines ihrer wichtigsten Ziele sei, das Vertrauen der Mitarbeiter in das Unternehmen zurückzuerobern.
Einfach werde es nicht werden, da waren sich beide sicher: "Für Vertrauen gibt keine Formel", sagte Snabe. "Klar ist, dass es schwer aufzubauen und leicht zu zerstören ist." Und McDermott bat um Geduld: "Vertrauen muss man geben, beschwor man es erwarten kann", ergänzte er. Es habe viel mit Zuhören zu tun und darin übe man sich jetzt.
Auch den Kunden will der neue SAP-Vorstand besser zuhören. Den Anfang habe man bereits gemacht. Beide hatten kürzlich ein Treffen mit deutschen CEOs und erst einige Stunden vor ihrem CeBIT-Auftritt ein Gespräch mit rund 100 CIOs. Das Fazit daraus blieb allerdings im Allgemeinen: "Die Unternehmen wollen wachsen, und sie brauchen Unterstützung in allen Bereichen, um ihr Tagesgeschäft effektiver gestalten zu können."
Dass hier die wunde Stelle von SAP ist, brachten beide Vorstände deutlich zum Ausdruck: "Die Kunden müssen uns lieben", sagte der Vertriebsprofi McDermott, der seit 2002 für SAP arbeitet und unter anderem für den Erfolg im US-Geschäft verantwortlich zeichnet. Wenn die Kunden SAP lieben, schloss der Amerikaner den Kreis, dann geht es dem Unternehmen gut - "und das wissen auch unsere Mitarbeiter".