Erfahrungen von EnBW, Postbank und Winterthur

Scheinriese SOA

SOA nicht Anbietern überlassen - Innovation Lab

Dirk Klindworth, Leiter IT-Anforderungsmanagement bei der Deutschen Postbank.
Dirk Klindworth, Leiter IT-Anforderungsmanagement bei der Deutschen Postbank.

Um das Thema SOA nicht Anbietern und Dienstleistern zu überlassen, will die Post nicht nur im vierten Quartal 2007 ihre selbst entwickelte SOA-Plattform "Sopera" in die Open Source Community geben (www.sopera.de). Außerdem will sie in den nächsten Wochen ein "SOA InnovationInnovation Lab" gründen. Darin will CIO Helbig die nunmehr siebenjährigen Erfahrungen bei der Post mit anderen CIOs teilen. Helbig geht es vorrangig darum, das Thema SOA von Anwenderseite zu treiben und nicht von Herstellern getrieben zu werden. Alles zu Innovation auf CIO.de

Wo das Innovation Lab seine Räume beziehen wird und welche Rechtsform es bekommt, steht noch nicht fest. Nur so viel: Das Innovation Lab werde nicht "Gelb" sein, also unabhängig von der Post. Auch gibt es bislang weder einen konkreten Starttermin, noch steht die Höhe der Teilnahmegebühren fest. Helbig deutet allerdings an, dass es sich um einen "signifikanten Beitrag" handeln werde. Mit 1000 Euro käme man nicht hin. Mit dem Geld will das Lab unter anderem unabhängige Studien finanzieren. Diese sollen beispielsweise zusammen mit Universitäten entstehen, um Forschungspunkten im Bereich SOA zu schließen.

Erfahrungen bei Winterthur, EnBW und Postbank

Inhaltliche Schwerpunkte für kommende Studien, Veranstaltungen und des Treffen des Labs, lieferten die Referenten von Postbank, EnBW und Winterthur zu genüge. Letztlich kreisten alle Vorträge um drei zentrale Punkte: Governance von SOA-Projekten, zu wenige Mitarbeiter mit den richtigen Fähigkeiten für SOA-Projekte und wie und vor allem wo man mit SOA anfangen solle. Technische Randbedingungen wie SOA-Plattformen und Tools spielten dagegen eine untergeordnete Rolle. Davon gäbe es ausreichend.

Skills - SOA-Grenzgänger gesucht

Helmut Krcmar, Professor für Wirtschaftsinformatik an der TU München: Den IT-Mitarbeitern Sinn und Zweck des Unternehmens erklären.
Helmut Krcmar, Professor für Wirtschaftsinformatik an der TU München: Den IT-Mitarbeitern Sinn und Zweck des Unternehmens erklären.

Allen Unternehmen fehlen genügend Mitarbeiter, die IT und Business verstehen. Dafür suchen CIOs vor allem Wirtschaftsinformatiker und Enterprise Architekten, die bisher jedoch kaum zu finden sind. Um Mitarbeitern selbst die Qualifikationen beizubringen, hat die Postbank kürzlich eine spezielle Gruppe geschaffen. Das MKS-Team (Multi-Kanal-Services) mit zurzeit rund 20 Mitarbeitern aus IT und Business sollen als Zentralstelle für Anforderungs- und Portfoliomanagement zwischen IT und Business vermitteln, sagte Dirk Klindworth, Leiter IT-Anforderungsmanagement bei der Deutschen Postbank.

EnBW Trading ging einen anderen Weg und schuf ein gemeinsames Basisdokument, das als Grundlage für alle kommenden Projekte gilt. Einen Königsweg gibt es allerdings noch nicht, um Verständnis, Akzeptanz und Skills aufzubauen. So treffen sich beispielsweise die Beteiligten bei der Postbank ganz unkonventionell auch mal nach der Arbeit auf ein Getränk.

Zur Startseite