Ganzheitlicher Ansatz für Personal-Entwicklung nötig

Schwierige Suche nach den Führungskräften von morgen

29.01.2008
Von Nicolas Zeitler
Vier von zehn Verantwortlichen sehen bei den eigenen Mitarbeitern Defizite darin, sich an Veränderungen anzupassen.
Vier von zehn Verantwortlichen sehen bei den eigenen Mitarbeitern Defizite darin, sich an Veränderungen anzupassen.
Foto: IBM

Der Mangel an Führungspersonal kann der Untersuchung zufolge ernsthafte Folgen für Unternehmen haben. Nur starke Manager könnten den Weg durch eine immer komplexere Wirtschaftswelt weisen. Ansonsten werde es für eine Firma immer schwieriger, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Die Studienautoren argumentieren, dass es nur mit starken Führungspersönlichkeiten möglich sei, eine wandlungsfähige Belegschaft aufzubauen. Und die sei angesichts der starken Veränderungen in der Weltwirtschaft wichtiger denn je. Allerdings sind nur 14 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Belegschaft ihres Betriebs sehr fähig ist, sich an Veränderungen anzupassen.

Keine ganzheitlichen Ansätze

Offenbar mangelt es oft an ganzheitlichen Ansätzen um künftige Führungskräfte zu entwickeln oder zu identifizieren. Wenn Unternehmen in Maßnahmen zur Nachfolgeplanung investieren, dann tun sie dies zu oft nur auf regionaler Ebene. Ein Überblick über die in der gesamten Organisation verfügbaren künftigen Top-Manager lässt sich so nicht gewinnen. Notwendig ist der Studie zufolge, Informationen über Führungskräfte an allen Standorten eines Unternehmens weltweit zu sammeln und zu wissen, an welchem Standort ein solcher Mitarbeiter derzeit tätig ist. Außerdem sollten sein Leistungsniveau und seine Transferbereitschaft bekannt sein. Als mögliches Werkzeug hierfür nennt die Untersuchung spezielle Talent-Management-Software.

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Führungskräfte-Entwicklung könnte demnach die Bereitschaft des gesamten Unternehmens sein, Verantwortung für die Auswahl einzelner Mitarbeiter zu übernehmen. Der Personalbereich allein könne dies nicht leisten. Er spiele eine wichtige Rolle dabei, anspruchsvolle und kreative Karrierewege als Aufstiegsmöglichkeiten zu entwickeln. Die dafür notwendigen Ressourcen und die richtige Unternehmenskultur müsse jedoch eine Organisation als Ganzes bereitstellen.

Nur 39 Prozent der Studienteilnehmer gaben indes an, dass in ihrem Unternehmen ein regelmäßiger Dialog zwischen dem Personalbereich und anderen Geschäftseinheiten stattfinde. Für solche Gespräche fehlt demnach oft auch die notwendige Datengrundlage. Personalbezogene Daten mit Vertriebs-, Finanz- oder anderen Informationen zu verknüpfen, stellt in vielen Firmen ein Problem dar. Häufig können nicht einmal zwischen Anwendungen innerhalb der Personalabteilung Daten ausgetauscht werden.

Personal-Trends erkennen

Die Verfasser der Untersuchung sehen unter anderem die CIOs in der Pflicht. Sie müssten die passenden Technologien einführen, mit denen sich Entwicklungen beim Personal erkennen lassen. Außerdem haben die IT-Verantwortlichen die Aufgabe, den Mitarbeitern Lerninhalte zu vermitteln und Personen zu vernetzen, die räumlich getrennt im Unternehmen arbeiten.

Zur Startseite