Überleben in der Konjunkturflaute
Sechs Tipps gegen die Krise
Da es sich jedoch kaum ein Unternehmen leisten kann, in Rezessionszeiten mit allen Kunden großzügig umzugehen, lohnt eine rechtzeitige Differenzierung: Nur die wichtigsten Kunden verdienen einen Bonus, der das Unternehmen kurzfristig Geld kosten kann.
Die Forschungs- und Marketingausgaben in der Krise zu erhöhen, ist zwar ebenfalls gegen den natürlichen Reflex. Andererseits lassen sich kompetente Mitarbeiter oder Kunden leichter von der Konkurrenz abwerben, wenn diese auf die Kostenbremse tritt. Wer den Service erhöht, während andere ihn herunterfahren, kann langfristig auf den doppelten Effekt hoffen.
Auch Übernahmen lassen sich zu günstigeren Preisen stemmen, wenn die Mehrzahl der Konkurrenz eher verkaufen will. Nach Recherchen von BCG schaffen "downturn deals", also während einer Schwächephase getätigte Fusionen und Übernahmen, um rund 15 Prozent höhere Werte als Übernahmen zu Zeiten (und Preisen) des Booms. Voraussetzung ist natürlich, rechtzeitig die eigenen Schulden zu reduzieren und eine Kriegskasse aufzubauen. Das in der Krise eingesetzte Geld bringt langfristig oft die höhere Rendite, da es die Wettbewerbsposition entscheidend verbessert.
Regel 6: Flexibel bleiben
Keine Abschwungstrategie ist so gut, dass sie unumstößlich ist: Unternehmen sollten auch nach einer akribischen Vorbereitung flexibel bleiben und nicht sklavisch an ihrer festgelegten Strategie festhalten, rät BCG.
"Man sollte in der Lage sein, auf überraschende Entwicklungen oder unerwartete Schritte der Konkurrenz zu reagieren", sagt Messenböck. Eine Krise könne auch die Gelegenheit für günstige Zukäufe bieten, auch wenn diese nicht im Aktionsplan vorgesehen seien. Eine freie Cash-Reserve für "das Unerwartete" helfe dabei, Gelegenheiten zu nutzen.