Überleben in der Konjunkturflaute
Sechs Tipps gegen die Krise
"Man sollte eine Reihenfolge festlegen, welche Bereiche gestärkt werden müssen", erläutert Jung. Dabei sollte man sich zunächst auf diejenigen Schritte konzentrieren, die das Kerngeschäft stärken und so rasch wie möglich Wirkung zeigen. Der Aktionsplan ist eine Weiterentwicklung des Risikoprofils: Er legt die Schritte fest, welche einerseits die Belastungen durch einen Abschwung mindern und andererseits Wettbewerbsvorteile erzeugen können.
Die Fragen, in welchen Märkten und mit welchen Produkten man in Abschwungzeiten angreifen will, sollten vorab geklärt sein. Ebenso die Entscheidung, welche Arbeiten im Bereich Forschung und Entwicklung voranzutreiben sind, und welche neuen Kunden man gewinnen will. Zeit wird im Abschwung zu einem besonders kritischen Faktor.
Mittelständische und familiengeführte Unternehmen können in solch einer Situation ihre Stärken ausspielen, meint Jung. Sie können rascher umschalten, ihre Aktionspläne in der Regel schneller umsetzen und auf diese Weise ihre höhere Flexibilität nutzen, um ihre Position gegenüber größeren Wettbewerbern zu verbessern. Der Aktionsplan sollte in Zeiten des Abschwungs jedoch diszipliniert umgesetzt und nicht erst erarbeitet werden.
Regel 5: Antizyklisch denken
Wie schwimmt man gegen den Strom? Indem man zum Beispiel den wichtigsten Kunden in schwerer Stunde beisteht und ihre Zahlungsfristen verlängert, statt die Daumenschrauben anzuziehen. Dies zementiert die Kundenbindung und dürfte sich in der anschließenden Erholung wieder auszahlen.
Auch die wichtigsten Kunden der Konkurrenz sind in Zeiten des Abschwungs für gute Angebote besonders empfänglich - zu einer Zeit, in der sie möglicherweise in schwierigen Gesprächen mit ihrem Hauslieferanten stecken.