Überleben in der Konjunkturflaute
Sechs Tipps gegen die Krise
Neue Aufträge kommen seltener herein, Zahlungen der Kunden lassen länger auf sich warten, und Mitarbeiter, die vor Kurzem noch voll ausgelastet waren, haben wieder freie Kapazitäten. Die Zeichen für einen wirtschaftlichen Abschwung sind nicht nur am abkühlenden Geschäftsklimaindex ablesbar, sondern auch konkret in vielen Unternehmen zu spüren. Doch es ist nicht die Zeit, den Kopf einzuziehen und die Kosten pauschal einzudampfen. Für viele Unternehmen beginnt stattdessen die entscheidende Phase, in der sie ihre Wettbewerbsposition dauerhaft verbessern können.
Viele Unternehmen, Konzerne ebenso wie Mittelständler sind entschlossen, den sich abzeichnenden Abschwung als Chance zu nutzen. Sie haben sich bislang erstaunlich robust gezeigt, trotz der Belastungen durch die weltweite Finanzkrise, hohe Rohstoffpreise und den starken Euro. Nun wollen sie auch auf die starke Abkühlung der Konjunktur offensiv und unkonventionell reagieren.
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen will mit antizyklischen Maßnahmen auf die Krise reagieren, ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG). Also: Geschäftsfelder ausbauen. In neue Produkte investieren. Spezialisten von der Konkurrenz abwerben. Marktanteile zukaufen. Angreifen statt wegducken.
Im Abschwung an Stärke gewinnen
"Unternehmen können im Abschwung an Stärke gewinnen - wenn sie gut vorbereitet sind", sagt Udo Jung, Senior Partner von BCG und Autor der Studie "Winning in a Downturn". Die beliebten defensiven Krisenreflexe wie Kosten pauschal zu senken, Mitarbeiter zu entlassen, Budgets für Forschung und Entwicklung zu kappen, oder die Aufwendungen für das Marketing zu reduzieren, helfen zwar dabei, dem Unternehmen in schwieriger Zeit etwas mehr Luft zu verschaffen. "Doch erst mit antizyklischen Maßnahmen können Unternehmen die Krise zu ihrem Vorteil nutzen", sagt Jung.