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IMDS und CDX

Sicheres Material-Reporting innerhalb der Lieferkette

Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.
Hersteller sind verpflichtet, regelmäßig Berichte über Verwendung und Herkunft bestimmter Materialien zu erstellen. Das seit Jahren bewährte IMDS-System aus der Automobilbranche hilft dabei.

Verstöße gegen die Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) werden mit bis zu 50.000 Euro oder Haftstrafen bis zu zwei Jahren geahndet. Die Einhaltung von Vorschriften über Einkauf und Nutzung von Materialien nach Vorschriften wie REACH, der Rohstoffverordnung RoHS (Restriction of Hazardous Substances), der Hong-Kong-Konvention oder des Dodd Frank Acts (Conflict Minerals Report) und weiteren ist für Unternehmen bindend, die entweder direkt oder indirekt über die Lieferung an einen Hersteller in einem dieser Länder tätig sind. Im Mittelpunkt aller Verordnungen oder Gesetzesvorgaben steht die Meldepflicht über die Zusammensetzung und Herkunft der in der Fertigung verwendeten Materialien.

Frank Notteborn, Account Delivery Executive IMDS & CDX bei HP Enterprise Services: "In Excel sind die Daten nicht sicher genug"
Frank Notteborn, Account Delivery Executive IMDS & CDX bei HP Enterprise Services: "In Excel sind die Daten nicht sicher genug"
Foto: HP Deutschland

Bislang behelfen sich viele Unternehmen damit, die Daten in Excel-Formularen zu erfassen und sie dem nächsten Glied in der Lieferantenkette in dieser Form zur Verfügung zu stellen. "Das hat den großen Nachteil, dass die Daten nicht sicher sind, die Datenqualität auf Grund fehlender Plausibilitätsprüfungen oft schlecht ist, und der Aufwand bei komplexeren Materiallisten zu hoch wird", sagt Frank Nottebom, Account Delivery Executive IMDS & CDX; HP Enterprise Services. Der vermeintliche Vorteil, dass diese Variante zwar kostengünstig ist, kann sich aufgrund von Fehlern, die sich einschleichen, schnell ins Gegenteil kehren.

Erfahrungen aus Automobilbranche auf andere Industrien übertragen

Die Automobilbranche arbeitet seit Jahren mit einem Materialdatensystem namens International Material Data System (IMDS), das auf einer gemeinsamen Datenbank basiert, die von den großen Automobilfirmen entwickelt wurde. Hersteller wie Lieferanten stellen damit sicher, dass nationale wie auch internationale Gesetzgebung erfüllt wird. "Von den Erfahrungen aus dieser Branche können nun auch andere Industrien profitieren", sagt Nottebom, der das Thema IMDS bei HP seit Jahren betreut. Als Partner für die Entwicklung und den Betrieb der Internet-basierten IMDS Anwendung wählten die Hersteller bei der Gründung die EDS, einen IT-Dienstleister, der heute zum HP-Konzern gehört.

Inzwischen stellt HP eine weiterentwickelte Lösung unter der Bezeichnung Compliance Data Exchange (CDX) bereit und bietet diese für Branchen wie Schiffbau, Elektronik, Fahrzeug- und Maschinenbau sowie die Luftfahrtindustrie an, um Materialdaten über alle Ebenen der Lieferkette zu sammeln, zu pflegen und zu analysieren.

Schiffbau nutzt Mehrwert der Plattform

Eine der ersten Branchen, die das Tool testen, ist der Schiffbau. Die Sustainable Shipping Initiative (SSI), ein Zusammenschluss internationaler Schiffbauer, erprobt derzeit in drei Pilotprojekten die Materialnachverfolgung der gesamten Lieferkette beim Neubau von Schiffen, angefangen vom direkten Zulieferer bis hinunter zum Komponentenhersteller für Schrauben, Anstrichmittel oder Elektronikteile:

  • Die Reederei Maersk dokumentiert beim Bau ihrer neuen Triple-E-Containerschiffe in Südkorea 95 Prozent aller verwendeten Materialen bezogen auf das Gewicht.

  • Die chinesische China Navigation Company Pte Ltd (CNCo) hat bei ihren Linienfrachtdiensten Swire für die Konstruktion der neuen Mehrzweckschiffe der S-Klasse sämtliche verwendeten Materialien erfasst und aufgezeichnet.

  • Carnival, einer der weltgrößten Betreiber von Kreuzfahrtschiffen identifiziert alle Komponenten einer Standardkabine, um das Gewicht der verwendeten Materialien zu bestimmen.

"Die Lösung kann in allen Branchen eingesetzt werden, in welchen ein Material-Reporting in irgendeiner Weise wichtig oder vorgeschrieben ist", sagt Nottebom, "denn die Plattform hilft, alle relevanten Materialinformationen zu sammeln, zu aggregieren und auswertbar zu machen". Sinnvoll ist es, das System konsequent entlang der Lieferkette einzuführen und sämtliche Zulieferer mit einzubinden.

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