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Analysten-Kolumne

Sieben Schritte zum erfolgreichen Sourcing-Vertrag



Lutz Peichert ist Vorstand Advisory bei der Experton Group und leitet das Marktforschungs- und Beratungsteam. Er unterstützt Kunden bei strategischen und taktischen Entscheidungen sowie bei dem Aufbau und der Optimierung von Organisationen und Prozessen im Hinblick auf den Einsatz von IT- und Dienstleistungslösungen.

Ebenfalls in dieser Phase wird die grundlegende Struktur eines zukünftigen Lieferanten-Managements definiert, da für die einzelnen Services definierte Service-Manager allokiert werden, die im späteren Verlauf ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Lieferanten und dem Kunde der IT darstellen.

Phase 3 - Sourcing-Entscheidung: Die Entscheidung, welche Dienstleistung letztendlich zur Verhandlung kommt, basiert im Wesentlichen auf drei Faktoren: der Analyse der Leistungsfähigkeit im Hinblick auf die Qualität der Erbringung, einer grundlegenden "Business Case" - Kalkulation zur Analyse der finanziellen Implikationen sowie einer Risikoanalyse aus geschäftlicher, technischer und bezugsorientierter Sicht. Die Symbiose dieser drei Entscheidungskriterien führt zu einer klaren Umsetzungsstrategie, welche Leistungen werden in Eigenverantwortung weiterbetrieben, welche Dienstleistungen werden durch unterstützende Leistungen erbrachten und welche Leistungen gehen in die Verantwortung eines Dienstleisters über. Grundlage für alle Aktivitäten in diesem Schritt sind die Ergebnisse der Anforderungsanalyse aus der vorher durchgeführten Phase.

Nachdem diese Phase Klarheit über die zukünftige Leistungserbringungs-Landschaft bringt, beginnt in dieser Phase bereits die interne Vorbereitung auf den Leistungsübergang und darauf folgende Betriebsphase. Die IT-Organisation wird jetzt damit beginnen, die jeweiligen Management-Strukturen und –prozesse zu definieren und personell zu allokieren, die für das zukünftige Management des Lieferanten notwendig sind.

Phase 4 - Auswahl des Lieferanten: Auf der Basis einer durch die Phasen 1 bis 3 getriebenen Angebotsaufforderung (RfP) wird dieser Schritt durch die Bewertung der erhaltenen Angebote durchgeführt. Die Auswahlverfahren berücksichtigt die Hauptkriterien aus dem RfP und bewertet die abgegebenen Angebote hinsichtlich der fachlichen und preislichen Aspekte sowie den mit dem Angebot für den Kunden verbundenen Risiken. Ein Wichtungssystem innerhalb des Verfahrens erlaubt unterschiedliche Fokussierungen und damit eine gesamtheitliche Bewertung der Angebote. Flankiert wird die Entscheidungsfindung durch eine Präsentation der Angebote durch den möglichen Lieferanten, um gegebenenfalls offene Frage zu erörtern und zu klären. Durch die Nutzung eines Punktesystems innerhalb des Verfahrens kann eine Entscheidung objektiv und jederzeit nachvollziehbar dokumentiert werden.
Unterstützt wird das Kernprojektteam in dieser Phase durch die in der vorhergehenden Phase definierten Service-Verantwortlichen.

Phase 5 - Vertragsverhandlungen und -unterzeichnung: In dieser Phase wird die IT-Abteilung mit Hilfe der Einkaufsabteilung des Unternehmens die Vertragsdetails verhandeln und in eine unterschriftsreife Form bringen. Grundlage dieser Vertragsverhandlungen sind die Dokumente und Ergebnisse der Phase 2 bis 4. Für den Kunden ist in dieser Phase eine gründliche Vorbereitung auf die Verhandlungen notwendig, um einer vorher definierten Verhandlungsstrategie zu folgen und den zu erzielenden Ergebnissen gerecht zu werden. Spezielle Teile der Vertragsstrategie sind die Themen der möglichen Vertragserweiterungen sowie regulative Maßnahmen im Hinblick auf die Erbringungsqualität und die Mitwirkungspflichten des Leistungserbringers bei einem eventuell stattfindenden Leistungsübergangs an einen anderen Partner, beispielsweise bei fristgerechter Beendigung des Vertrages und Auswahl eines neuen Vertragspartners.

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