Deutscher IT-Arbeitsmarkt
Siemens sucht Entwickler, Datenanalysten und Cloud-Experten
Die Corona-Pandemie hat auch auf den IT-Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen. Etliche IT-Dienstleister haben Teile der Beschäftigten in Kurzarbeit schicken müssen, weil ihre Auftraggeber Projekte einfroren oder verschoben. Auch IT-Freiberufler haben nach Jahren der ungebremsten Nachfrage im Frühjahr von heute auf morgen erleben müssen, wie Projektanfragen einbrechen.
Gute Nachrichten gibt es dagegen vom Münchner Siemens-Konzern, der in allen seinen drei Hauptgeschäftsfeldern weiter wächst, angefangen von der der intelligenten Infrastruktur bei Gebäuden und dezentralen Energiesystemen über die Automatisierung und DigitalisierungDigitalisierung in der Prozess- und Fertigungsindustrie bis hin zu Mobilitätslösungen für den Schienen- und Straßenverkehr. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
500 offene Stellen
"Unser Geschäft ist sehr gesund. Talente für SiemensSiemens zu gewinnen, bleibt für uns ein wichtiges Thema", erklärt Andrea Mawad, Head of HR Talent Acquisition Germany bei Siemens. Bis Ende des Jahres habt Siemens noch rund 500 offene Positionen in Deutschland zu besetzen, so Mawad weiter: "Wir suchen in den unterschiedlichsten Bereichen; in der IT sind Softwareentwickler, Data Analysts und Cloud Experten die gefragtesten Profile." Top-500-Firmenprofil für Siemens
Noch vor zehn Jahren wären diese Berufe nicht unter den Top 3 gewesen. Wie stark sich der Siemens-Konzern im Zuge der digitalen Transformation wandelt und bereits verändert hat, zeigt sich zum Beispiel am so genannten Research Scientist for Cybersecurity Testing, so RecruitingRecruiting-Chefin Mawad weiter: "Heute stellen wir IT-Security-Experten ein, die neue Produkte, unter anderem auch Software, testen, bevor diese auf den Markt kommen. Eine solche Funktion verbinden viele nicht sofort mit Siemens." Alles zu Recruiting auf CIO.de
Verunsicherte Bewerber: Soll ich jetzt wechseln?
Andrea Mawad und ihr Team suchen Menschen, die gern in internationalen Teams arbeiten, "ihre Komfortzone verlassen wollen, sich aktiv und eigenverantwortlich einbringen wollen und verstehen, dass wir nie aufhören zu lernen". Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern sei aber nicht unbedingt leichter geworden. Ein Grund: Seit der COVID-19-Krise seien viele Bewerber sich nicht mehr sicher, ob sie zum aktuellen Zeitpunkt wirklich den Job wechseln sollen. Vor allem erfahrene Kandidaten zögerten, ob sie wirklich ihren Job aufgeben sollen.
In virtuellen Vorstellungsgesprächen ist Siemens nicht erst seit Corona geübt, sagt Mawad: "Heute sind sie aber in allen Bereichen normal. Wir versuchen aber, sofern es machbar ist, ergänzend auch ein persönliches Kennenlernen zu ermöglichen. Die Gesundheit der Bewerber und unserer Mitarbeiter steht aber dabei an oberster Stelle."
In virtuellen Meetings sind alle mittendrin
Auch das virtuelle Zusammenarbeiten ist für Mawad und ihr Team, das über verschiedene Standorte verteilt ist, kein Neuland, hat sich aber im Zuge der Pandemie und des Wechsels ins Homeoffice nochmal positiv entwickelt: "In virtuellen Meetings hat niemand einen Standortvorteil - alle sind mittendrin. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch Teammitglieder, die früher eher zurückhaltend waren, sich heute aktiver einbringen. Das empfinde ich als Bereicherung."
Selbst die interne Recruiting-Konferenz, zu der sich 50 Teilnehmern an eineinhalb Tagen zusammengefunden haben, habe virtuell gut funktioniert, so Siemens-Managerin Mawad. Diesen Erfolg führt sie auf zwei Faktoren zurück. Zum einen habe man die Veranstaltung so intensiv vorbereitet als hätte man sich real getroffen. Zum anderen unterteilte man das Programm in kleinere, unterschiedliche Segmente auf: Auf Paneldiskussionen folgten Gastredner und Workshops in Kleingruppen. "Ein Quiz in den Bildschirmpausen, Online-Abstimmungen sowie Chats sorgten dafür, dass alle aktiv blieben", resümiert Mawad.