Management

So bekommen Sie Ihren Chef in den Griff

14.04.2014
Von Thorsten Giersch

Tipps für das Kündigungsgespräch

Keine Floskeln
Verwenden Sie keinesfalls Sätze wie: "Es wird schon nicht so schlimm werden!", "Mach Dir keine Sorgen!" oder "Das Leben geht doch weiter!" Floskeln vermitteln dem Gekündigten nur, dass Sie mit seinen Emotionen nicht zurechtkommen. Sie wirken dadurch verunsichert. Ihre möglicherweise gute Absicht Trost zu spenden wird jedenfalls nicht erreicht.

Keine Ausreden
Sagen Sie auch nicht: "Wenn ich hätte wählen können, hätte ich den Müller rausgenommen, nicht Dich!" oder "Was soll ich denn machen? Ich habe das ja nicht entschieden!" So vermitteln Sie nur Hilflosigkeit und verdrehen das Geschehen auf eine fast unlautere Art und Weise: Sie zwingen den Anderen, Sie als "Opfer" mit seinem berechtigten Schmerz zu verschonen. Außerdem müssten Sie damit rechnen, dass der betroffene Mitarbeiter seinen Gefühlen bei den Kollegen freien Lauf lässt.

Emotionen anerkennen
Gehen Sie nicht lax oder fahrlässig mit den Gefühlen Ihrer verbliebenen Mitarbeiter um! Sparen Sie sich scheinbare Aufmunterungen wie "Ihr könnt Euch freuen, Euch betrifft es ja nicht!" Erkennen Sie stattdessen deren Emotionen an! Es ist für niemanden einfach, wenn Kollegen entlassen werden – die Gefühle bewegen sich von Hilflosigkeit, Scham und schlechtem Gewissen gegenüber den gekündigten Kollegen bis hin zu Sorge und Ärger aufgrund der neuen Mehrarbeit.

Gerüchte vermeiden
Machen Sie grundsätzlich keine Aussagen über anstehende Entlassungen. Falls aber einer Ihrer Mitarbeiter nachfragen sollte, geben Sie ihm kleine Bissen Information. So vermeiden Sie, dass die Gerüchteküche erst richtig brodelt und möglicherweise unter den Mitarbeitern ein Hauen und Stechen beginnt.

Die Wahrheit sagen
Bleiben Sie bei der Wahrheit! Geben Sie den Hinterbliebenen keine anderen Begründungen für die Kündigungen als den Gekündigten. Wenn auch nur einer der entlassenen Kollegen über die wahren Hintergründe spricht, haben Sie Ihr Image nachhaltig geschädigt. Das Vertrauen in Sie als Vorgesetzter ist dann verloren. In so einem fall ist es sehr schwer, eine Mannschaft wieder in die Spur zu bringen.

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