Mehr Internet-Reichweite

So kommt Ihr WLAN in den Garten

Endlich vernünftig draußen surfen! Mit WLAN-Reichweite bis in den Garten oder auf die Terrasse wird der Sommer 2023 noch schöner. Hier fünf Maßnahmen, mit denen Ihr Funknetzwerk auch in den Gartenbereich kommt.
Draußen arbeiten wird immer beliebter - wenn es funktioniert.
Draußen arbeiten wird immer beliebter - wenn es funktioniert.
Foto: Kinga - shutterstock.com

Der eigene Garten ist der perfekte Rückzugsort vom stressigen Alltag. Eine häufig eher knifflige Sache ist dabei die WLAN-Reichweite: Die Funkwellen machen oft schon ein paar Meter nach den Gebäudemauern schlapp. An zuverlässiges und vor allem schnelles Surfen und Streamen ist dann nicht zu denken. Zeit zu handeln, damit das Internet wieder flott wird.

Hilft nur kurzfristig: Internet vom Handy anzapfen

Um WLAN-Ärger aus dem Weg zu gehen, können Sie einfach die Hotspot-Funktion Ihres Smartphones einschalten und das mobile Internet per Tethering an Geräte in der Umgebung durchreichen. Doch dazu muss erstens guter LTE-Empfang für die Datenverbindung im Garten bestehen und Sie zweitens einen Vertrag mit großzügig bemessenem Datenvolumen haben.

Smartphone als mobiles Modem nutzen

An die Videos, Songs und Dokumente auf Ihrem PC oder NAS im Haus kommen Sie per Mobilfunk trotzdem nicht so leicht ran. Besser Sie bringen das WLANWLAN von drinnen generell auch draußen im Garten und auf der Terrasse an den Start. Alles zu WLAN auf CIO.de

Erreichen Sie am Notebook, Smartphone, Tablet oder Beamer im Außenbereich nicht die Heimnetz-Signalstärke, die Sie gerne hätten, gibt es ein paar einfache Wege, den Empfang zu optimieren.

Tipp: Messen Sie zunächst mit oder Speedmeter.de oder Fast.com , wie hoch die derzeitige Internetgeschwindigkeit im Gebäude und draußen im Garten ist. Nach der WLAN-Optimierung wiederholen Sie die Messung. Durch den Vergleich der Vorher-Nachher-Werte finden Sie heraus, wie erfolgreich die Maßnahme war.

Maßnahme 1: WLAN-Abstrahlung in den Garten verbessern

Tröpfeln die WLAN-Daten im Garten nur träge vor sich hin, sollten Sie Gegenmaßnahmen ergreifen. Einfach und trotzdem regelmäßig wirkungsvoll ist es, den WLAN-Router umzustellen. Er steht häufig in einer Nische oder Ecke am Fußboden und kann seine Funkwellen nicht optimal abstrahlen. Suchen Sie sich einen neuen Aufstellort, der nach Möglichkeit näher an der Terrasse liegt.

  • Ideal ist eine leicht erhöhte Position auf einem Schrank, Sideboard oder Regal.

  • Platzieren Sie den Router so, dass nur wenige WLAN-Blockierer wie Stahlbeton, Glas, DECT-Telefone, Wasserleitungen und Metallmöbel die Funksignale behindern.

  • Richten Sie einstellbare Antennen am Router senkrecht aus, damit sich die Funkwellen gleichmäßig ausbreiten.

  • Stellen Sie sicher, dass sich Ihr WLAN und das Ihrer Nachbarn nicht in die Quere kommen. Bei der Fritzbox (hier die besten Fritzbox-Modelle) nutzen Sie dazu die Übersicht unter "Erweiterte Einstellungen ? WLAN ? Funkkanal".

Maßnahme 2: WLAN-Reichweite per Mesh-Repeater erhöhen

Mit einem WLAN-Repeater erhöhen Sie die effektive Reichweite Ihres WLANs. So können Sie auf dem Rasen und im Sitzbereich Ihres Gartens ungestört surfen.

Die handlichen Geräte werden einfach in eine Steckdose gesteckt. Je nach Hersteller zahlen Sie zwischen 30 und 200 Euro. Optimal ist ein Standort auf etwa halber Strecke zwischen Router und Zielort. Gut geeignet ist etwa eine freie Steckdose im Treppenhaus, neben der Tür zum Garten oder im Gerätehäuschen. Die Einrichtung über die WPS-Funktion ist per Tastendruck am Router und Repeater ist schnell erledigt.

In Sachen Geschwindigkeit und Komfort fahren Sie mit einem Mesh-Repeater am besten. Er nutzt Crossband-Repeating auf dem 2,4-GHz- und 5-GHz-Band und verbindet sich mit weiteren Repeatern und neueren Routern zu einem nahtlosen WLAN-Netz. Viele Router-Modelle können allerdings nur mit Mesh-WLAN-Repeatern desselben Herstellers ein Mesh-Netzwerk aufspannen.

Nutzen Sie eine Fritzbox und möchten beim Surftempo keine Kompromisse eingehen, ist das Top-Modell AVM Fritz Repeater 6000 mit Wifi 6 und drei Funkeinheiten empfehlenswert (Test lesen). Nachteil ist der hohe Preis von 200 Euro.

In Sachen Performance nahezu gleichauf liegt der AVM Fritz Repeater 1200 AX mit zwei Funkeinheiten (zum Test). Pluspunkte sind der deutlich günstigere Preis von rund 85 Euro und die kompakten Abmessungen. Sie erlauben eine unauffällige Montage. Alternativen von AVM sind die Vorgängermodelle Fritz Repeater 3000 und der mittelgroße Fritz Repeater 2400. Das preiswerte Kompaktmodell Fritz Repeater 600 für um die 30 Euro funkt nur auf dem 2,4-GHz-Band und ist technisch überholt.

Starke Performance und leicht zu verbergen: Der AVM Fritz Repeater 1200 AX lässt sich unauffällig an der Wand in Richtung Gartenbereich platzieren.
Starke Performance und leicht zu verbergen: Der AVM Fritz Repeater 1200 AX lässt sich unauffällig an der Wand in Richtung Gartenbereich platzieren.
Foto: AVM

Einen vergleichsweise günstigen Start ins Mesh-Gartennetzwerk ermöglicht der TP-Link RE300 Mesh Repeater AC1200 für um die 30 Euro. Für den im schicken Gehäuse daherkommenden Netgear EX7700 zahlen Sie etwa 95 Euro, der Netgear EX7300 kostet rund 85 Euro.

Als weitere Mesh-Sets sind Amazon Eero (drei Module für knapp 160 Euro, leistungsstärkeres Eero-Pro-Modell als Dreier-Set für 265 Euro), TP-Link Deco E4 Mesh (drei Module für rund 90 Euro) und Netgear Orbi RBK353 für rund 330 Euro zu haben. Die schnellere Orbi-Variante Netgear Orbi AX 4200 RBK753 mit drei Modulen kostet 550 Euro.

Das Orbi-Mesh-System von Netgear mit Wifi 6 spannt das Heimnetz laut Hersteller auf bis zu 525 qm auf – das dürfte auch für die Terrasse reichen.
Das Orbi-Mesh-System von Netgear mit Wifi 6 spannt das Heimnetz laut Hersteller auf bis zu 525 qm auf – das dürfte auch für die Terrasse reichen.
Foto: Netgear

Tipp: Auch die neue Triband-Fritzbox 4060 leistet als Mesh-Repeater gute Dienste. Sie kostet zwar rund 40 Euro mehr als das Top-Modell Fritz Repeater 6000. Dafür erweitert sie auch das DECT-Funknetz für Schnurlostelefone und stellt NAS-Funktionen bereit.

Router als Mesh-Repeater: Die Fritzbox 4060 ist als WLAN-Repeater in fast so schnell wie der Fritz Repeater 6000, hat aber zusätzlich eine DECT-Basis und NAS an Bord.
Router als Mesh-Repeater: Die Fritzbox 4060 ist als WLAN-Repeater in fast so schnell wie der Fritz Repeater 6000, hat aber zusätzlich eine DECT-Basis und NAS an Bord.
Foto: AVM

Maßnahme 3: Outdoor-Repeater einsetzen

Sie möchten Ihren Mähroboter steuern oder WLAN-Lautsprecher rund um den Grillbereich aufstellen, aber das WLAN kommt wegen massiver Mauern nicht dorthin? Dann könnte ein Outdoor-Access-Point etwas für Sie sein, der auch als WLAN-Repeater arbeitet.

Die wasser- und staubgeschützten Geräte werden außen am Gebäude befestigt und per LAN-Kabel mit dem WLAN-Router verbunden. Ein robustes und abgedichtetes Gehäuse schützt die Elektronik im Inneren auch bei Minustemperaturen und Schnee. Praktisch: Modelle mit PoE-Funktion (Power over Ethernet) werden über das Ethernet-Kabel mit Strom versorgt und benötigen im Außenbereich kein Netzteil. Achten Sie beim Kauf auf die unterstützten Frequenzbänder.

Amazon bietet eine Reihe von wetterfesten Outdoor-WLAN-Adaptern zu Preisen zwischen 50 und 130 Euro an. Durch den runden, in die Länge gezogenen Korpus mit vier außen angesetzten Rundstrahlantennen monströs daher kommt das Modell NX4812-944 von 7Links. Es beherrscht 802.11a/b/g/n bis 300 Mbit/s und ist gemäß Schutzklasse IP65 angedichtet. Die Bewertung mit 3,9 von 5 Sternen ist okay. Die offenkundig baugleichen oder zumindest stark ähnlichen Modelle AC1200 der Marke Wavlink und TamperSeals Group sind gut 30 Prozent teurer. Der 1200-Mbit-Repeater von Joowin mit der Herstellerbezeichnung JW-EW74-DEWSS-05 liegt preislich auf dem Niveau des Outdoor-Access-Points von 7Links.

Ein wetterfester Outdoor-Access-Point wie der Wavlink AC1200 sorgt im Freien für mehr WLAN-Reichweite. Dank PoE-Funktion kommt der nötige Strom über das Ethernet-Kabel.
Ein wetterfester Outdoor-Access-Point wie der Wavlink AC1200 sorgt im Freien für mehr WLAN-Reichweite. Dank PoE-Funktion kommt der nötige Strom über das Ethernet-Kabel.
Foto: Wavlink Amazon

Maßnahme 4: Repeater in wetterfestes Gehäuse packen

Sie haben bereits einen Mesh-Repeater, den Sie gerne in einer Außensteckdose am Haus oder auf der Terrasse einsetzen möchten? Dann packen Sie den Repeater in ein wetterfestes Schutzgehäuse oder eine wetterfeste Elektronik- beziehungsweise Verteilerbox für die Outdoor-Verwendung. Repeater wie die Modelle aus der Fritz-Reihe von AVM sind an sich nicht für den Außeneinsatz entwickelt. Das isolierte Gehäuse schützt die empfindliche Repeater-Elektronik vor Feuchtigkeit, Schmutz und Insekten.

Im Baumarkt und bei Amazon finden Sie verschiedene Modelle zum Preisen zwischen 15 und 40 Euro, etwa die wetterfeste Box LogiLink LPS223 in grau und grün. Von Heissner gibt es die Heissner Power-Box und von Wiltec die Unique Koi Garten Power Box.

Achten Sie auf die Schutzklasse: Für den überdachten Außenbereiche muss das Gehäuse mindestens der Schutzklasse IP54 entsprechen. Für den nicht-überdachten Außenbereich benötigen Sie ein gemäß IP65 zertifiziertes Gehäuse.

Maßnahme 5: Mit Powerline raus in den Garten

Ein Powerline-Adapter-Set ist eine Alternative zum WLAN-Repeater. Powerline nutzt die Stromleitung als langes Kabel für den Datentransport. Dazu verbinden Sie einen Powerline-Adapter mit dem WLAN-Router und einer Steckdose. Der zweite Powerline-Adapter im Garten kommt ebenfalls in eine Steckdose und spannt dort ein eigenes WLAN auf.

Die Verwendung von Powerline im Außenbereich kommt für Sie in Frage, wenn Sie einen Geräteschuppen oder eine Gartenhütte mit Innensteckdose haben. Damit die Datenübertragung gelingt, muss sich die Gartensteckdose im selben Stromkreislauf befinden, in der auch der Powerline-Adapter beim Router arbeitet.

Von Devolo gibt es nur Modelle, die nicht wetterfest sind. Dazu gehören Devolo Magic 2 Wifi für rund 180 Euro, Devolo 8569 Magic 1 Wifi Mini Starter Kit für gut 100 Euro und das AVM Fritz Powerline 1240E/1000E WLAN-Set für rund 115 Euro. (PC-Welt)

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