Unternehmenserfolg
So stärken Sie die Innovationskraft
Die Innovationskraft der Organisation stärken
Innovation setzt neben einer bestimmten Unternehmenskultur eine zukunftsorientierte Managementkultur voraus. Das Top-Management muss es als seine Kernaufgabe begreifen, Innovationen in der Organisation voranzutreiben, um den langfristigen Erfolg zu sichern. Geben Sie deshalb als Unternehmensführer das operative Geschäft, soweit möglich, an die nächste Ebene ab, so dass Sie mehr Zeit für diese Unternehmeraufgabe haben. Mit folgenden Maßnahmen können Sie die Innovationskraft Ihrer Organisation puschen.
a. Die Mitarbeiter mit der Marktrealität konfrontieren
Bringen Sie Ihre Mitarbeiter in Situationen, in denen sie erleben, was in den Märkten "abgeht" - zum Beispiel
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in den Schwellenländern,
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bei den Technologieführern,
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in verwandten Branchen sowie
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bei Unternehmen, die die Marktentwicklung verschlafen haben.
Setzen Sie (insbesondere) Ihre Führungskräfte diesen Realitäten aus, denn Menschen ruhen sich gerne auf Erfolgen aus.
b. "Querdenker" einstellen und fördern
Belohnen Sie "Quer-" und "Vordenker" - selbst wenn ihre Ideen nicht umsetzbar sind. Ihre Mitarbeiter inklusive Führungskräfte müssen spüren: Das Suchen nach neuen Lösungen und Wegen ist von unseren "Chefs" erwünscht.
c. Den Mitarbeitern erlauben, Regel zu brechen
Regeln, Strukturen, definierte Prozesse sind kein Selbstzweck. Sie haben nur so lange einen Wert, wie sie dem Erreichen der Ziele dienen. Sie dürfen/müssen regelmäßig hinterfragt werden. Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern dieses Denken.
d. Den Mitarbeitern ein Scheitern sowie Fehlversuche gestatten
Loben (und belohnen) Sie Mitarbeiter, die Neues wagen und kalkulierte Risiken eingehen - selbst wenn ihre Versuche nicht von Erfolg gekrönt sind. Denn wenn Ihre Mitarbeiter Angst haben "Wenn es nicht klappt, werde ich vom Chef sanktioniert", beschreiten sie keine neuen Wege.
e. "Kreativ-Inseln" in der Organisation schaffen
Richten Sie in Ihrer Organisation "Inseln" ein, wo sich zum Beispiel Ihre Nachwuchskräfte oder Experten aus verschiedenen Bereichen als "Unternehmer" betätigen können. Solche "Start-Ups" oder "Creativ-Labs" im eigenen Unternehmen generieren oft großartige Ideen und Business-Modelle.
f. Das Management zur "Innovation" puschen
In vielen Unternehmen wird in Meetings nur die Agenda mit den gerade dringlichen Dingen abgearbeitet. In ihnen besteht weder Raum noch Zeit, um sich mit Zukunftsfragen zu befassen. Sprechen Sie in Meetings gezielt auch folgende Fragen an:
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Welche neuen (technologischen) Entwicklungen gibt es, könnte es in naher Zukunft geben?
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Was bedeuten diese für uns?
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Wie könnten sie weiter gehen?
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Welche Chancen/Gefährdungen ergeben sich hieraus für uns?
Denn nur, wenn Sie Ihr Management zwingen sich mit solchen Zukunftsfragen zu befassen und ihm auch signalisieren "Ich erwarte das von euch", tun dies die "Macher" in der Regel auch. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass sie im Alltagsgeschäft versinken und sich mit ihren Teams rein auf das Optimieren des Bestehenden beschränken - auch weil dies kurzfristig meist mehr Rendite bringt. Das heißt: Der kurz- und eventuell mittelfristige Erfolg Ihres Unternehmens ist zwar gesichert, anders sieht es aber bezüglich des langfristigen Erfolgs im Markt aus. Denn dieser verändert sich in immer kürzeren Zyklen radikal.
Dr. Georg Kraus ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal (www.kraus-und-partner.de). Der diplomierte Wirtschaftsingenieur promovierte an der TH Karlsruhe zum Thema Projektmanagement. Er ist u.a. Autor des "Change Management Handbuch" (Cornelsen Verlag) und zahlreicher Projektmanagement-Bücher. Seit 1994 ist er Lehrbeauftragter an der Universität Karlsruhe, der IAE in Aix-en-provence und der technischen Universität Clausthal.