Die sechs wichtigsten IT-Entscheidungen

Strategie-Serie - Teil 1: Richtige IT-Budgetierung

26.06.2006
Von Peter  Weill und Jeanne W.  Ross

Bei sechs Entscheidungen empfehlen wir Managern, selbst Führungsverantwortung zu übernehmen, wenn sie IT-Desaster vermeiden und - noch wichtiger - echten Nutzen aus ihren IT-Investitionen ziehen wollen. Die ersten drei betreffen den Bereich Strategie, die übrigen drei eher die operative Umsetzung. Keine dieser Entscheidungen sollte von IT-Leuten getroffen werden - denn das ist nicht ihr Job.

1. Entscheidung: Wie viel Geld sollen wir für IT ausgeben?

Angesichts des ungewissen Nutzens von IT-Aufwendungen fragen sich viele Führungskräfte, ob sie nicht zu viel dafür ausgeben - oder auch zu wenig. Wenn wir nur die Summe richtig festlegen, denken sie, lösen sich alle anderen IT-Probleme von selbst. Also richten sie die Höhe ihrer Ausgaben an den Benchmarks der Branche aus.

In den erfolgreichen Unternehmen, die wir untersucht haben, gehen die Führungskräfte jedoch ganz anders vor. Sie legen zuerst die strategische Rolle der Informationstechnik für das Unternehmen fest, dann bestimmen sie ein unternehmensweites Budget - eines, mit dem die festgelegten Ziele erreicht werden können.

Die Ziele unterscheiden sich je nach Unternehmen erheblich. Manche sind relativ bescheiden, wenn es zum Beispiel nur darum geht, Ungenauigkeiten und Ineffizienzen in den Verwaltungsabläufen zu beseitigen.

Die Ziele können aber auch entscheidend für die gesamte Unternehmensstrategie sein: zum Beispiel die Aufrechterhaltung einer nahtlosen weltweiten Lieferkette oder eines reibungslosen Kundendienstes, aber auch die Unterstützung einer hoch entwickelten Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Solch unterschiedliche Ziele erfordern natürlich unterschiedliche Budgets. Und wenn die Informationstechnik eine zentrale strategische Rolle spielen soll, dann steigen damit die notwendigen Ausgaben.
Nehmen wir als Beispiel die Erzrivalen United Parcel Service (UPS) und FedEx. Beide Unternehmen melden jährliche IT-Ausgaben von rund einer Milliarde US-Dollar. Aber FedEx ist mit Jahreserlösen von etwa 20 Milliarden Dollar nur etwa zwei Drittel so groß wie UPS.

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