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Streit um Ende der Linux-Einführung
Nicht nur für Linux-Befürworter überraschend: Microsofts Software scheint auch sonst eher Kosten zu sparen. Die Bundesregierung spricht zur Erklärung von Einspareffekten, „die beispielsweise dadurch realisiert werden, dass Virtualisierungssoftware für fachlich notwendige Anwendungen, die ausschließlich auf Microsoft Windows laufen, künftig nicht mehr benötigt“ würden. Die dafür notwendigen Aufwendungen für Lizensierung, Pflege und Wartung beliefen sich beim Amt den Angaben zufolge auf rund 250.000 Euro im Jahr.
Schulungen werden jetzt nicht mehr nötig sein
Noch mehr Geld kann in Zukunft bei der Schulung gespart werden: So könne sich „sowohl der zeitliche als auch der monetäre Aufwand zur Schulung von Mitarbeitern, die bislang in der Nutzung zweier Arbeitsplatzumgebungen unterwiesen wurden, drastisch reduzieren“.
Und auch die Treiber gibt es bei Microsoft umsonst: „Die im Rahmen der Umstellung benötigte zertifizierte Treibersoftware war unter Windows bislang entweder betriebssystemseitig bereits verfügbar oder wurde vom Hersteller kurzfristig kostenlos zur Verfügung gestellt. Diese Vorgehensweise wird auch zukünftig beibehalten. Dadurch fallen zukünftig keine weiteren Kosten an. Für eine Open Source Arbeitsplatzumgebung mussten diese Treiber bislang mit eigenen Ressourcen entwickelt oder von externen Dritten eingekauft, intensiv getestet und zertifiziert werden.“
An Lizenzen hatte man in der Vergangenheit sowieso kein Geld gespart, heiß es jetzt, denn Microsoft war auch bei den Linux-Rechnern immer dabei: „Da eine Reihe von Anwendungen nur unter Windows lauffähig waren und sind, wurden die Arbeitsplätze entweder als Dual-Boot-Hybriden mit wahlweise Windows oder Linux betrieben, oder auf Linux-Boot Geräten durch Virtualisierung fähig, diese Anforderungen zu erfüllen. Eine Einsparung ließ sich durch die Notwendigkeit der Windows-Lizensierung der Arbeitsplätze nicht darstellen und kann im Nachhinein auch nicht belegt werden.“
Praktisch: Eine flächendeckende Windows-Lizensierung sei bereits seit einigen Jahren vorhanden. Dadurch entstünden keine mittelbaren Mehrkosten. Arbeitsplatz- Hardware könne man künftig über einen kostengünstigen Rahmenvertrag aus dem „Kaufhaus des Bundes“ beziehen. Durch spezielle Anforderungen des Open-Source-Betriebssystems sei das Auswärtige Amt bislang stark in der Hardware-Auswahl eingeschränkt und habe Geräte in geringen Mengen zu hohen Preisen am Markt erwerben müssen. Das ändere sich jetzt.