Flottenautos
Stromer und Hybride erobern die Fuhrparks
Die Stunde der Stromer hat geschlagen
Die Car Policy vieler großer Flottenbetreiber schreibt inzwischen strikte CO2-Obergrenzen vor. Mitarbeiter, die partout einen Benziner als DienstwagenDienstwagen fahren möchten, werden mit einem Bonus-/Malus-System zu hohen Zuzahlungen aus der Privatschatulle verpflichtet. Die Folge: Die Dienstwagen werden mit jeder Generation wieder einen Tick kleiner - und haben inzwischen fast ausnahmslos einen Dieselmotor unter der Motorhaube. Alles zu Dienstwagen auf CIO.de
Doch der Siegeszug des Dieselfahrzeugs neigt sich dem Ende entgegen. Die systembedingt höheren Stickoxid-Emissionen und die strikten Grenzwerte der EURO-6-Norm, die ab 2015 gelten, zwingen die Autohersteller zu sehr aufwändigen Systemen der Abgasreinigung und -nachbehandlungen. Das macht die Autos immer teurer und lässt speziell kleinere Dieselfahrzeuge unwirtschaftlicher werden - für den Fahrzeughersteller ebenso wie für den Halter. Denn die Autobauer werden die Mehrkosten an ihn weitergeben. Gleichzeitig wächst der Druck von politischer Seite: Umweltzonen werden vergrößert, die Konditionen für die Einfahrerlaubnis verschärft.
Einen Ausweg zeigen Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, also Autos, die beispielsweise mit Erdgas betrieben werden oder die dank Elektromotor und Batterie zumindest Teilstrecken elektrisch und damit emissionsfrei bewegt werden können. Bislang spielen derartige Fahrzeuge in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. Nur gute 21.000 oder 0,9 Prozent der Autos, die 2012 neu zugelassen wurden, besaßen einen Hybridantrieb. Und nur 5000 Fahrzeuge der insgesamt drei Millionen Neuzulassungen waren für eine Betankung mit Erdgas vorgesehen.
Die Zahlen für die reinen Stromern ernüchtern noch mehr. Von Januar 2011 bis Februar 2013 wurden hierzulande knapp 6.000 Pkw mit Elektroantrieb neu zugelassen. Allerdings - und das ist die gute Nachricht - seit Juni 2012 in jedem Monat ein wenig mehr und - bereits 45 Prozent aller zugelassenen Elektroautos sind in deutschen Fuhrparks zu finden.
- Taugt der Stromer auch privat?
Rund ein Fünftel der Befragten konnten sich nach der Testphase vorstellen, ein E-Auto in den nächsten drei Jahren anzuschaffen bzw. bei der nächsten Dienstfahrt zu nutzen. Außerdem spannend: Das E-Auto empfanden viele als Privileg und der Fahrspaß war groß. Der Test erhöhte also den Anreiz, E-Autos auch im privaten Alltag auszuprobieren. - Wie es den Testern gefiel
78 Prozent der Nutzer waren zufrieden bis sehr zufrieden mit den Elektroautos. 85 Prozent waren der Meinung, dass Elektrofahrzeuge zukunftsweisend sind. Vor allem aber: die Elektro-Dienstwagen haben ein positives Image - das bestätigten neun von zehn der Befragten. - Der Feldversuch
Im Projekt "Future fleet" hat die SAP AG am Standort Walldorft 27 Elektroautos als Firmen- und Dienstwagen getestet. Ein halbes Jahr lang konnten die Mitarbeiter die Fahrzeuge für dienstliche und private Fahrten nutzen. Dabei legten sie insgesamt mehr als 100.000 Kilometer zurückgelegt. Begleitet wurde das Projekt vom Frankfurter ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung. - Zu wenig Erfahrungen
Nach einer Umfrage des Marktforschungsunternehmen Dataforce haben 90 Prozent der Befragten Fuhrparkverantwortlichen in kleinen Unternehmen selbst noch kein Elektrofahrzeug gefahren. Aber auch in Konzernen sind bisher nur wenige E-Autos vorhanden.