Flottenautos
Stromer und Hybride erobern die Fuhrparks
Die Chancen, dass ihre Zahl in den nächsten fünf bis 20 Jahren kräftig ansteigt, steht nach Meinung von Dataforce, ein Marktforschungsunternehmen, das seit 1993 Daten über den Flottenmarkt in Deutschland erhebt, gut. Aktuell nutzen nach einer Studie der Fuhrparkexperten 14 Prozent der Unternehmen andere Antriebe als Benzin und Diesel. Am beliebtesten sind dabei Erdgasantriebe, die von mehr als der Hälfte der Unternehmen eingesetzt werden, die sich für die Nutzung alternativer Antriebe entschieden haben. "Hybrid- und Elektroantriebe kommen hier auf 23 bzw. 13 Prozent, allerdings mit stark steigender Tendenz", erklärt Benjamin Kibies von Dataforce.
Noch zu wenig Erfahrungen
Gerade größere Flotten stünden der Antriebsart sehr aufgeschlossen gegenüber. "Etwa 60 Prozent der Fuhrparkleiter in Unternehmen mit Flotten ab 100 Pkw können sich vorstellen, Elektrofahrzeuge anzuschaffen oder hatten zum Zeitpunkt der Umfrage im Jahr 2011 bereits solche im Einsatz." Heike Proff, Automanagement-Professorin an der Uni Duisburg-Essen glaubt das der Trend zum Firmenelektroauto noch lang anhalten werde. Auch im Jahr 2020 werden Elektroautos noch zu drei Fünfteln von Geschäftskunden gekauft", sagt sie. Der Grund: Unternehmen, Flottenbetreiber und Vermieter könnten umweltfreundliche E-Mobile und gesetzliche CO2-Vorgaben als Imagewerbung für sich nutzen, so Proff.
- Was tun mit Automuffeln?
Bei jungen Städtern stehen Autos als Statussymbol nicht mehr so hoch im Kurs als bei ihrer Elterngeneration. Für diese Mitarbeiter können Arbeitgeber alternativ BahnCards oder den Zugriff auf einen flexiblen Fahrzeug-Pool anbieten. Das stellt für diese Zielgruppe mitunter einen größeren Reiz dar als ein persönlich zugeordneter Dienstwagen. - Weniger Auto für mehr Lebensversicherung
Ein weiterer Ansatz zum Sparen ist laut Studie, den Mitarbeitern die Wahl zu lassen, wie sie ihr persönliches Mobilitätsbudget einsetzen wollen. Wer beispielsweise einen kleineren Dienstwagen nehme, könne das restliche Budget zum Beispiel in seine Lebensversicherung einzahlen. - Sparsame Fahrer belohnen
Ein Ansatz zur langfristigen Kostensenkung ist laut Studie, die Nutzer zu einer sparsameren Fahrweise zu motivieren. VMF-Vorstandschef Michael Velte: "Als wahrscheinlichste Lösung sehen die Experten sowohl die Einführung von Belohnungssystemen für besonders sparsame Fahrer, als auch regelmäßige Hinweise an Fahrer mit überdurchschnittlichen Verbrauch." - Über die Studie
Der Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMG) hat 2012 beim renommierte CAR Center Automotive Research eine Studie zu den Trends im Fuhrparkmanagement in Auftrag gegeben. Ein wichtiges Thema dabei: Wie können Unternehmen die Fuhrparkkosten senken und gleichzeitig die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern? Die aussichtsreichsten Ansätze.
Tatsächlich trimmen Flottenmanager ihre Fuhrparks immer stärker auf Umweltverträglichkeit, heute schon das Zeitalter der alternativen Antriebe auszurufen wäre jedoch verfrüht. Neben der eingeschränkten Reichweite sind die größten Hindernisse aktuell vor allem die hohen Anschaffungskosten sowie auch fehlende Erfahrungen mit Reparaturkosten, Alltagstauglichkeit und den am Markt erzielbaren Restwerten derartiger Fahrzeuge, die sich in Summe in hohen Leasingraten niederschlagen: Für einen Monatsbeitrag von über 700 Euro, den etwa ein Opel Ampera im Unterhalt kostet, bekäme man auch locker eine S-Klasse von Mercedes als Dienstwagen. Zudem fehlt in den meisten Unternehmen noch eine für den Betrieb von Elektroautos notwendige Ladeinfrastruktur.