Neue Fachkräfte schnell und strukturiert einarbeiten
Unternehmen vergeuden Produktivität neuer Mitarbeiter
Neueinsteiger bleiben länger, wenn sie der Arbeitgeber strukturiert einarbeitet und sie mit der Firmenkultur schnell vertraut macht. Erfolgreiche Unternehmen erhöhten damit gegenüber dem vergangenem Jahr um fast ein Drittel die Zahl derer, die dem Unternehmen treu bleiben. In gleichem Maß stieg der Leistungswille der neu Eingestellten. Das geht aus einer Befragung der Aberdeen Group unter 600 Personalverantwortlichen hervor. Als weitere Maßzahlen für ein erfolgreiches "On-Boarding" zogen die Marktforscher die Kosten für die Einarbeitung heran, außerdem die Zeit, bis ein neuer Mitarbeiter produktiv arbeitet. Die Kosten gingen um zwölf Prozent zurück, die Anlernzeit um fast ein Viertel.
- Vor allem um neue Mitarbeiter auf Dauer zu halten, führen Unternehmen strukturierte Einführungsprogramme durch. An zweiter Stelle steht die Absicht, deren Produktivität zu erhöhen.
- Von den führenden 20 Prozent der untersuchten Firmen haben 83 Prozent ein formelles Einführungsprogramm. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl deutlich gestiegen.
- Die meisten Betriebe unterscheiden zwischen kultureller und sozialer Einführung neuer Mitarbeiter. Bei der Firmenkultur geht es um Normen und Werte, bei der Sozialisierung um den Kontakt zu Kollegen.
- Möglichst früh sollte die Eingliederung anlaufen. Die meisten Spitzenfirmen beginnen damit schon lange vor dem ersten Arbeitstag eines neuen Mitarbeiters.
- Zentralisierung ist eines der Erfolgsrezepte für eine wirksame Einführung neuer Kollegen in die Firma.
Solche Erfolge konnte allerdings nur das obere Fünftel der untersuchten Firmen für sich verbuchen. Im Mittelfeld, zu dem die Marktforscher die Hälfte der Unternehmen zählen, lagen die Werte deutlich darunter. Um jeweils fünf Prozent stiegen binnen Jahresfrist die Mitarbeiter-Treue und ihr Engagement, um vier Prozent sank die Zeit bis zum produktiven Arbeiten. Die Kosten für die Eingliederung blieben gleich.
Die übrigen 30 Prozent der Firmen schafften es dagegen nicht, Nutzen aus ihren Anlern-Programmen zu ziehen. Bei ihnen gingen Firmentreue und Einsatzwillen sogar zurück, dagegen verlängerte sich die Zeit, bis ein neuer Mitarbeiter produktive Arbeit leistete, die Kosten für die Eingliederung Neuer stiegen.
Um das Engagement der neuen Mitarbeiter zu messen, zogen die Marktforscher Zufriedenheitsumfragen und die Erfolgsrate bei persönlichen Zielvereinbarungen heran.