Studie über Sourcing-Strategien

Unternehmen wollen mehr auf Offshore-Services setzen

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Kommunikation und Sicherheit fragwürdig

Dazu passen die Angaben zu den Weltregionen, die grundsätzlich für Outsourcing-Projekte in Frage kommen. Neun von zehn Umfrageteilnehmern können sich vorstellen, IT-Services innerhalb Deutschlands auszulagern. Westeuropa sowie Mittel-und Osteuropa gelten mit 45,6 beziehungsweise 35 Prozent noch als halbwegs vertrauenswürdig. Dagegen fällt Südostasien mit 17,5 Prozent ab. Fernost und Nordamerika kommen lediglich auf 10,2 beziehungsweise 9,7 Prozent Zustimmung.

Die Skepsis gegenüber weit entfernten Leistungserbringern hängt sicher auch mit den befürchteten Risiken zusammen. Danach gefragt, was die Vergabe von IT-Services an ausländische Anbieter behindere, nennen die Umfrageteilnehmer vor allem drei Gründe: An der Spitze liegt mit 68,4 Prozent die Furcht vor mangelhafter Verfügbarkeit, langen Reaktionszeiten und sprachlichen Barrieren, kurz: vor Kommunikationsproblemen. 67 Prozent äußern Bedenken hinsichtlich der Einhaltung von Sicherheitsstandards, der nötigen Sorgfalt und möglicher krimineller Handlungen. Qualitätsmängel argwöhnen 66 Prozent.

Outsourcing um der Innovation willen

Das gilt teilweise sicher auch für einheimische oder europäische Anbieter. Deshalb stellt sich die Frage, warum die Unternehmen überhaupt die Sourcing-OptionSourcing-Option in Erwägung ziehen. Wichtigste Triebkraft ist erwartungsgemäß die Aussicht auf niedrigere Kosten und größere Wirtschaftlichkeit (von 70 Prozent genannt). Mehr als die Hälfte der Befragten (53,4 Prozent) wollen mit dem Sourcing auch oder vor allem die Verfügbarkeit von Ressourcen verbessern. Und mehr als ein Drittel (34 Prozent) hofft, mit dem Outsourcing dem steigenden Innovationsdruck zu begegnen. Darunter subsumieren sie vor allem den Zwang zu immer kürzeren Marktreaktionszeiten, wenn es um neue Services und Produkte geht. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Erstaunlicherweise ist jedoch die Innovationskraft der Anbieter als Auswahlkriterium von untergeordneter Bedeutung. Nur 15 Prozent der Befragten legen darauf gesteigerten Wert. Auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis achten dagegen 64,6 Prozent. Fast genauso vielen (63,6 Prozent) sind Technik- und Prozess-Know-how wichtig.

Zum Schluss eine gute Nachricht für CIOs: Bei den meisten Sourcing-Projekten sitzen sie auf dem Fahrersitz. Nur bei Personaldienstleistungen, Geschäftsprozess-Outsourcing und Procurement reden die Geschäftsführer häufig mit.

Mehr zur Studie

  • Auf den Online-Fragebogen griffen knapp 600 Nutzer zu. In die Auswertung gingen 206 abgeschlossene und qualifizierte Interviews mit Business- und IT-Entscheidern ein.

  • Für die Ausführung zeichnet IDG Business Research Services verantwortlich. Studienpartner waren Capgemini Infrastructure Services Central Europe und Deloitte.

  • Die Ergebnisse stehen im CIO Shop gegen ein Entgelt von 299 Euro als PDF-Download bereit.

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