Projekte richtig besetzen

Vorgehensmodell fürs Skill-Management

Da Personalmaßnahmen langfristig wirken, müssen Unternehmen, die in diesem wettbewerbsentscheidenden Bereich gut aufgestellt sein wollen, jetzt handeln. Effektives Skill-Management ist zunächst einmal eine Frage des Bewusstseins: Es muss Aufmerksamkeit auf Vorstandsebene erhalten, und der CIO sollte zusammen mit dem Bereich HR die Strategie planen und Maßnahmen umsetzen. Dabei brauchen sie das richtige Handwerkszeug, um festzulegen zu können: Welche IT-Skills werden in welcher Menge langfristig benötigt?

Das Referenzmodell SFIA hat sich bewährt

Zunächst sollte die Strategie definiert werden: Wie sieht IT der Zukunft aus? Die Ergebnisse werden dann herunter gebrochen auf Organisation, Prozesse, Funktionen, Rollen und Qualifikationen, aus denen der künftige Skill-Mix abgeleitet wird. Eine GAP-Analyse zeigt Diskrepanzen zwischen Ist-Zustand, heutigem und künftigem Bedarf. Sehr hilfreich für die Ermittlung von Über- und Unterkapazitäten bei Personalstärke und -qualifikation einzelner Disziplinen sind Referenzdaten und Leading Practices. Dann können die Verantwortlichen entscheiden, ob sie Personal zukaufen, selbst weiterentwickeln oder auslagern und die notwendigen Maßnahmen bei Recruiting, Karriereplanung, Weiterbildung, eventuellen Ruhestandsregelungen usw. einleiten.

Bewährt für die Beschreibung von Rollen und die Zuordnung von Skills hat sich das Referenzmodell SFIA ("Skill Framework for the Information Age"). Dieser Industriestandard definiert in einer Matrix technologieunabhängig Kompetenzen durch eine Auswahl aus (derzeit) 90 Einzel-Skills in jeweils bis zu 7 Erfahrungs-Leveln. Damit lassen sich nach dem Baukastenprinzip beliebige Rollen zusammensetzen.

Beispiele für neue IT-Rollen und Skills

Zugleich muss natürlich eine Lösung auf den Einzelfall zugeschnitten sein. Das SFIA-Modell sollte deshalb individuell ergänzt werden, etwa um technisches und anderes fachliches Spezialwissen, Soft Skills, Zertifizierungen etc. Mit einem solchen Skill-Katalog können Unternehmen wichtige IT-Rollen vordefinieren und mit den entsprechenden Skills hinterlegen (siehe Kasten). Damit können sie Projektlaufzeiten bis um 80 Prozent verkürzen.

Beispiele vordefinierter IT-Rollen mit hinterlegten Skills

Demand-/ Querschnitt-orientiert:

  • Service Account Manager

  • Service Portfolio Manager

  • Service Design Manager

  • Finanzmanager / IT Controller

  • Risikomanager

  • Manager Beschaffung

  • HR Manager

  • Business Continuity Manager

  • Qualitätsmanager

Technologie-orientiert:

  • Technischer Analytiker

  • Configuration Manager

  • Sicherheitsmanager

Supply-orientiert:

  • Auftragsmanager

  • Vertragsmanager

  • Vertragskoordinator

  • Delivery Manager

  • Service Level Manager

  • Innovationsmanager

  • Lizenzmanager

  • Release-Koordinator

  • Change Manager

  • Compliance Manager

  • Projektmanager

Zur Startseite