Ex-CIOs im Porträt
Was macht eigentlich Peter Hinzmann?
In nur wenigen Tagen schrumpfte die Masse der Mails auf ein Zehntel der sonstigen täglichen Dosis. Diese regelmäßigen Informationen fehlten Peter Hinzmann anfangs schon. Auch vermisste er die vielen intensiven Diskussionen mit den früheren Mitarbeitern. "Mir war zwar klar, dass ich im Ruhestand bin. Aber ich fragte mich dennoch, warum mir niemand mehr Bericht erstattete und nach meiner Meinung fragte", erinnert sich Hinzmann.
Diese Erfahrung bestätigte eine Aussage Hinzmanns kurz vor Ende seiner aktiven CIO-Zeit: "Man kann nichts weitergeben. Die Nachfolger sind so professionell, dass sie in kürzester Zeit wissen, wie das Geschäft läuft." ("Faltig und grau - aber schlau", CIO-Magazin 01/02 2007). Doch die Entzugserscheinungen dauerten zum Glück nur drei Monate.
Nach 25 Jahren im Dienst für den Düsseldorfer Konsumgüterkonzern war der heute 63-Jährige Ende 2006 in den Ruhestand gegangen. Seine Laufbahn begann er 1971 bei Henkel als Verantwortlicher für internationale IT-Koordination. 1989 wechselte er für zehn Jahre als Vice President Services zur Bahlsen KG, bevor er 1999 als Corporate CIO zur Henkel-Gruppe zurückkehrte. Mit dem Jahreswechsel 2006/2007 übernahm dann Peter Wroblowski seine CIO-Position.
Lockeren Kontakt pflegt Hinzmann immer noch zum alten Arbeitgeber. Alle zwei Monate trifft er sich mit ehemaligen Henkel-Führungskräften im "Senioren-Kreis" mit dem Vorstand. Allerdings sträubte er sich anfangs dort hinzugehen, weil er den Begriff Senioren für sich absolut nicht passend fand. "Sixty Three - Busy like a Bee", so bezeichnet er sein Leben selbst.