Projekte


Benchmarking

Weißer als weiß

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Von einem netten Ausflug kann keine Rede sein, meint Henkel-CIO Peter Hinzmann. Wenn die Berater von The Hackett Group ins Unternehmen kommen, ist Umdenken gefordert. Und das tut weh.

Das Ziel ist klar: Zu dem oberen Viertel der effizientesten und effektivsten Unternehmen will Henkel aufschließen. Als „World Class“ bezeichnet der Benchmarking-Anbieter Hackett Group sie. Zwei Kriterien gibt es für diese Beurteilung: Die Effizienz, also: Wird die Arbeit richtig gemacht, oder, mit anderen Worten, was kosten die Prozesse? Zweitens die Effektivität: Wird überhaupt die richtige Arbeit gemacht? World Class sind jene Prozesse, die zu günstigsten Kosten einen höchstmöglichen Wert und Service für das Unternehmen liefern.

Auch in Zahlen lässt sich die Welt dieser Unternehmen ausdrücken: Sie gaben 2005 im Schnitt 4,8 Millionen Dollar je 10 000 Mitarbeitern im Bereich HR aus. Sie zahlten nur 0,73 Prozent pro Milliarde Umsatz für ihr Rechnungswesen. Der Durchschnitt der Unternehmen blättert 1,26 Prozent hin. Ähnliches im Bereich Beschaffung: Bei Ausgaben von einer Milliarde Dollar können die World-Class-Unternehmen 1,7 Millionen Dollar in den Abläufen einsparen.

Einzige Ausnahme in diesem Szenario ist die IT: 2005 gaben die Top-Firmen für ihre IT rund zehn Prozent mehr aus als der Durchschnitt. Investitonen der CIOs sind sinnvoll, wenn sich die Arbeit im Vertrieb, im Rechnungswesen oder Personalbereich automatisieren lässt. Für das gesamte Unternehmen ergeben sich dadurch Einsparungen oder Umsatzsteigerungen.

Henkel hat es noch nicht in den Kreis dieser Top-Unternehmen geschafft. Seit 2002 arbeitet der Düsseldorfer Konzern mit den Hackett-Beratern zusammen, neben der IT sind auch andere Unternehmensbereiche mit von der Partie. Peter Hinzmann hofft, dass sein Bereich in eineinhalb, zwei Jahren zumindest in Teilen das Ziel erreicht hat. „Entscheidend ist aber, überhaupt mit dem Benchmarking begonnen zu haben“, betont er.

Zur Startseite