Personalberatung

Wenn die Bewerbung beim eigenen Chef landet

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Wenig hilfreich sind auch allzu private Details wie die eigene Krankheitsgeschichte. Bildergalerien von Trinkgelagen sind verheerend. Personaler und mögliche Vorgesetzte gewinnen den Eindruck, dass jemand, der sich so präsentiert, nicht in die Unternehmenskultur passt. Und die Option auf eine Führungsposition - als CIO oder IT-Leiter etwa - verbaut man sich auf diese Weise ohnehin, "denn dafür benötigt man Autorität", mahnt Biber.

Es spricht nichts dagegen, als IT-Profi auf XingXing oder LinkedInLinkedIn ein gut gepflegtes Profil der eigenen Laufbahn anzulegen - nur, so Biber "nie als PDF- oder Word-Dokument". Wenn dieses weitergegeben wird, sieht es so aus, als geschehe das mit Einverständnis des Bewerbers. Ebenso unangebracht ist es wegen der Missbrauchsgefahr, einen formatierten Lebenslauf auf Jobplattformen öffentlich zugänglich zu machen. Zwar arbeiten manche unseriöse Headhunter auch mit öffentlichen Lebensläufen aus Xing. Aber das fällt auf. Biber: "Arbeitgeber merken, dass dies keine Bewerbung im engeren Sinne ist." Alles zu LinkedIn auf CIO.de Alles zu XING auf CIO.de

Private Website kann zur Falle werden

Und noch ein dritter Bereich ist sensibel: die eigene private Website. Personaler und potenzielle Vorgesetzte nehmen sie meist wie eine Arbeitsprobe wahr. Da ist es schlecht, wenn die Seiten technisch veraltet, schlecht gestaltet, eigenwillig designt oder mit Rechtschreibfehlern gespickt sind. Biber rät daher: "Die Website sollte in der Zeit eines Bewerbungsverfahrens offline sein."

Wo man keinen direkten Einfluss nehmen kann, weil eigene Bilder von Dritten veröffentlicht wurden, hilft nur noch der mühsame Versuch, mit anderen, neuen Inhalten die peinlichen Beweise von der ersten Suchergebnisseite zu verdrängen, oder manchmal auch ein unmissverständlicher Brief vom Anwalt.

Es wirft kein gutes Licht auf den IT-Kandidaten, wenn er schon mit seinen eigenen Daten nicht verantwortungsvoll umgeht: "Das ist ein kapitaler Minuspunkt. Wer dann noch eine weitere Schwächen im Lebenslauf oder Vorstellungsgespräch zeigt, wird aussortiert."

SAP-Berater zum Beispiel arbeiten meist in mittleren und größeren Unternehmen und eng mit der Geschäftsführung oder Buchhaltung zusammen. "Gerade sie müssen von ihren Gesprächspartnern ernst genommen und respektiert werden", sagt Biber. "Sonst haben sie keine Chance, Einfluss zu nehmen oder auch einmal Widerstände zu überwinden."

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