12 Ratschläge
Wenn Manager Kündigungen aussprechen müssen
9. Vor der Kündigung die Personalakte aktualisieren
Damit die Kündigung nicht anfechtbar wird, muss vorher der Datenbestand der Personalakte geprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Sonst kann es im Trennungsgespräch zu unliebsamen Überraschungen für das Unternehmen kommen. Adensam: "Erfahren Sie darin Neues über die familiäre Situation des Betroffenen, kann dies die gesamte Sozialauswahl kippen."
10. Hilfe anbieten
Eine Kündigung kann beim Betroffenen Existenzängste auslösen. Abmildern kann das Unternehmen sie, indem es Hilfe beim Aufbau einer neuen beruflichen Perspektive anbietet, meint Frank Adensam. Man könne beispielsweise einen externen Karriereberater zur Unterstützung anbieten. Den solle man möglichst früh einbinden. So könne er schon bei Konflikten während des Kündigungsvorgangs als Puffer fungieren.
11. Die verbleibende Belegschaft motivieren
Mit Kündigungswellen schwappt häufig auch die Angst durch Unternehmen. "Wer ist der Nächste?" fragen sich die Mitarbeiter. Diese Angst sollten Führungskräfte ernst nehmen. Adensam empfiehlt, der verbleibenden Belegschaft die Zukunftsplanung zu erläutern und neue Aufgabenverteilungen transparent zu machen. Damit eröffne man den Angestellten eine Perspektive.
12. Folgekosten im Griff behalten
Kündigungen werden häufig mit dem Zwang zu Einsparungen begründet. Auf der anderen Seite können sie aber auch "versteckte Kosten" nach sich ziehen, wie Frank Adensam sagt. Beispielhaft nennt er Produktivitätsverluste aufgrund der sinkenden Arbeitsmoral der verbleibenden Belegschaft. Wer Kündigungsprozesse fair gestalte, könne solche unerwünschten Effekte verringern.
- Kündigungsgespräche richtig führen
Wer einem Mitarbeiter die Entlassung mitteilt, sollte darauf achten, dass es ein Gespräch auf Augenhöhe ist. Sechs Tipps zur Gesprächsführung. - Tipp 1
Achten Sie darauf, dass vor dem Gespräch mit dem Mitarbeiter keiner seiner Kollegen von der Kündigung erfährt. - Tipp 2
Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor: Welche Faktoren machen die Kündigung unumgänglich? Wie können Sie auf mögliche Einwände reagieren? - Tipp 3
Seien Sie ehrlich: Beschönigen Sie nicht die Situation, sondern geben Sie Ihrem Mitarbeiter ein konstruktives Feedback. - Tipp 4
Berücksichtigen Sie auf jeden Fall, dass es bei einer Kündigung nicht nur um eine Fach- oder Führungskraft einer bestimmten Abteilung geht, sondern um einen Menschen mit allen seinen sozialen und gesellschaftlichen Bezügen. Das ist gerade dann wichtig, wenn man den Mitarbeiter nicht immer geschätzt hat. - Tipp 5
Geben Sie ihm genügend Zeit für seine Reaktionen wie Wut oder Tränen: Bieten Sie gegebenenfalls ein weiteres Gespräch in ein paar Tagen an, wenn der Mitarbeiter sich wieder gesammelt hat. - Tipp 6
Seien Sie auch in den nächsten Tagen stets offen für weitere Fragen des gekündigten Mitarbeiters.