Intelligent Process Automation
Wettbewerbsfaktor Intelligente Prozesse
Die Fachbereiche auf dem Weg zur intelligenten Prozessautomatisierung "mitzunehmen", ist aus einem weiteren Grund wichtig: Rund 57 Prozent der befragten Unternehmen sprechen sich dafür aus, den Fachbereichen die Oberhoheit bei IPA-Projekten zu übertragen. Natürlich werden parallel dazu CIOs und Chief Technology Officer (CTO) zusammen mit der IT-Abteilung bei solchen Vorhaben eine zentrale Rolle spielen. Ohne die speziellen Kenntnisse der Fachbereichsbeschäftigten über Abläufe und Fachverfahren ist es jedoch kaum machbar, eine Automatisierung umzusetzen.
Trend: Generative KI gewinnt auch bei IPA an Bedeutung
Zum Abschluss noch ein Blick auf die Trends im Bereich Prozessautomatisierung und IPA. Zu den Faktoren, die auch in diesem Bereich eine wichtige Rolle spielen werden, zählt generative KI (GenAI). Die befragten Unternehmen setzen hohe Erwartungen in diese KI-Technologie, etwa eine höhere Produktivität (67 Prozent) und tiefere Einblicke in Geschäftsprozesse (57 Prozent). Die Hälfte verspricht sich zudem von GenAI geringere Kosten und weniger Fehler.
Vor allem in kleineren Unternehmen ist eine Erwartungshaltung anzutreffen, die teilweise um mehr als zehn Prozentpunkte über derjenigen von Mittelständlern und Großfirmen liegt. Das ist vermutlich auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Dazu zählt der "Hype", der um generative KI entstanden ist. Hinzu kommt, dass etwa 30 Prozent der kleineren Firmen bereits generative KI einsetzen - deutlich weniger als Großunternehmen und der Mittelstand (je rund 50 Prozent). Dadurch ist die Quote der kleinen Unternehmen geringer, die das reale Potenzial der Technologie anhand von Praxiserfahrungen einschätzen können.
Fazit: Intelligent Process Automation als Wettbewerbsfaktor
Die Ergebnisse der Studie "Intelligent Process Automation & Process Orchestration 2024" belegen klar, dass Unternehmen in Deutschland den Stellenwert von Prozessautomatisierung und deren nächster Stufe Intelligent Process Automation erkannt haben. Die Vorteile beider Ansätze, etwa eine höhere Effizienz, geringere Reibungsverluste und niedrigere Kosten, sind für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit essenziell.
Schade ist allerdings, dass nur ein Teil der Unternehmen die strategische Rolle von IPA erkannt hat. Nur 29 Prozent sehen in einer End-to-End-Automatisierung ein Mittel, um agiler zu werden. Nur 22 Prozent wollen mithilfe dieses Ansatzes ihre Innovationskraft stärken. Die Erkenntnis, dass intelligente Prozessautomatisierung mehr Potenzial hat, als nur die Kosten zu senken, muss sich offenkundig erst bei Managern, CIOs und Fachbereichsleitungen durchsetzen.
Studiensteckbrief
Herausgeber: CIO, CSO und COMPUTERWOCHE
Studienpartner: Camunda Services GmbH, Lufthansa Industry Solutions GmbH & Co. KG, UiPath GmbH
Grundgesamtheit: Oberste (IT-)Verantwortliche in Unternehmen der DACH-Region: Beteiligte an strategischen (IT-)Entscheidungsprozessen im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs); Entscheidungsbefugte sowie Experten und Expertinnen aus dem IT-Bereich
Teilnehmergenerierung: Persönliche E-Mail-Einladung über die Entscheiderdatenbank von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE sowie - zur Erfüllung von Quotenvorgaben - über externe Online-Access-Panels
Gesamtstichprobe: 360 abgeschlossene und qualifizierte Interviews
Untersuchungszeitraum: 12. bis 19. März 2024
Methode: Online-Umfrage (CAWI) Fragebogenentwicklung & Durchführung: Custom Research Team von CIO, CSO und Computerwoche in Abstimmung mit den Studienpartnern