Mbuf-Jahrestagung 2013
Wie abhängig sind Sie von Microsoft?
CIO : Hallo Bernd, was macht die MS-Abhängigkeit?
Sengpiehl: Ich weiß nicht, wovon du sprichst.
Seien wir doch mal ehrlich: Jedes Unternehmen hängt an der Microsoft-Nadel. Da kann ein Anwenderverein doch nicht mehr sein als eine Therapiegruppe.
Ganz im Gegenteil! Mbuf repräsentiert mehr als zwei Millionen Seats, das kann auch ein Unternehmen wie MicrosoftMicrosoft nicht ignorieren. Wir können die natürlich nicht zwingen, ihre Software als Open SourceOpen Source zu veröffentlichen, aber sie können uns auch nicht ignorieren. AEG Power Solutions ist das beste Beispiel dafür: Erst vor Kurzem haben wir gemeinsam mit Microsoft auf Office 365Office 365 umgestellt - innerhalb von sechs Wochen und bei um 20 Prozent geringeren Betriebskosten. Ohne die mbuf im Nacken wäre wohl nicht mehr als eine Partnerempfehlung drin gewesen. Es ist also tatsächlich viel mehr eine starke Gemeinschaft als eine Therapiegruppe. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Office 365 auf CIO.de Alles zu Open Source auf CIO.de
Ist die Zahl der Mitglieder voriges Jahr gewachsen?
Seit vergangenem Jahr sind wir insgesamt um 23 Mitglieder gewachsen und haben derzeit rund 110 Mitgliedsfirmen. Wenn wir die User-Zahlen hinter unseren Mitgliedern betrachten, repräsentiert die mbuf rund zwei Millionen User des deutschsprachigen Raumes. Zudem sind wir gerade dabei, ein Netzwerk zu anderen Microsoft User Groups, wie der NAVUG in den USA und der DynUG in Holland, aufzubauen, damit
unsere Mitglieder auch am internationalen Wissen partizipieren können. Und wenn wir uns dann die Anwenderzahlen dieses Netzwerkes anschauen, wird sogar Microsoft schwindlig.
Wir haben im mbuf bislang immer einen Verein gesehen, der den Mittelstand vertritt. Großunternehmen könnten ja direkt mit Microsoft verhandeln. Jetzt weist eure Mitgliederliste aber schon einige Konzernnamen auf. Heißt das, die Großunternehmen sind angesichts dieses Verhandlungspartners genauso hilflos wie ihr?
Ja und nein! Die Konzerne haben durchaus ihre direkten Verbindungen zu Microsoft, aber auch sie kämpfen im täglichen Umgang mit Betriebssystemen, Datenbanken, Anwendungen, Lizenzen etc. Die Mitarbeit ihrer Fachleute in den Arbeitsgruppen wiederum ist für die Konzerne von unschätzbarem Wert. Der Austausch mit anderen Anwendern und Microsoft-Spezialisten ist einmalig. Den gibt es nur in den mbuf-Arbeitsgruppen.