Digitale Transformation
Wie Daimler, Audi und Volvo die Digitalisierung vorantreiben
Volvo - fünf Millionen Kundenkontakte bis 2025
Um digitale Kundenbeziehungen geht es auch bei der Volvo Car Group. Der schwedische Autobauer will bis 2025 fünf Millionen direkte Kundenkontakte aufbauen. Dabei gehe es nicht nur um die blanken Daten, erläuterte Anders Tylman-Mikiewicz, Vice President Consumer Digital. Vielmehr will der zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Hersteller dauerhaft mit Kunden kommunizieren und so die Tür für neue Produkte und Services öffnen.
Volvo setzt dabei in erster Linie auf das Fahrzeug-Abonnement-Modell "Care by Volvo" als Alternative zum klassischen Autoverkauf. Der Service wird derzeit auf dem deutschen Markt in einem Pilotprojekt getestet. Unterstützt wird die Kundenkontakt-Initiative zudem durch einer Reihe neuer Services, darunter beispielsweise "In-Car Delivery" mit Amazon Key. Der Dienst ist seit April 2018 in den USA verfügbar und erlaubt es Volvo-Kunden, sich Amazon-Pakete direkt in den Kofferraum ihres Wagens liefern zu lassen.
Die Schweden setzen darüber hinaus verstärkt auf "Co Creation" mit ausgewählten Partnern. Laut Tylman-Miekiewicz können das sowohl Startups als auch klassische Tech-Unternehmen sein. Auch strategische Übernahmen und Investments gehören zur Strategie. So kaufte Volvo etwa das kalifornische Startup "Luxe", das sich auf "Realtime Valet Parking" spezialisiert hat.
VDA kritisiert fehlende Rahmenbedingungen
Einmal mehr ging es auf dem carIT-Kongress 2018 auch um die Frage, wie die Politik die Digitalisierungsbemühungen der deutschen Automobilbauer besser unterstützen kann. Bernhard Mattes, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), forderte von der Bundesregierung, die infrastrukturellen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Dazu gehöre insbesondere eine flächendecken Versorgung mit 5G-Mobilfunktechnik, aber auch eine stärkere Förderung von neuen Technologien etwa im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI).
Oliver Wittke, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, griff die Forderung in seiner Rede auf. Eine innovationsstarke deutsche Automobilindustrie gehöre zu den politischen Zielen der Bundesregierung. Dementsprechend arbeite man ressortübergreifend an einer flankierenden Digitalpolitik des Staates, die beispielsweise dabei helfe, KI zum Einsatz bringen. Der Politiker verwies auf die "nationale KI-Strategie", die derzeit erarbeitet werde. Vorgestellt wird sie voraussichtlich auf dem Digitalgipfel am 3. und 4. Dezember in Nürnberg. Angesichts der bislang überschaubaren digitalen Errungenschaften der Bundesregierung darf man gespannt sein, wieviel Substanz in dem Papier steckt.