CIO-Prognosen

Wie die IT im Jahr 2025 aussieht

Mary K. Pratt ist freiberufliche Journalistin in Massachusetts.
Prognosen zum Neuen Jahr macht jeder. Wir werfen einen Blick ins Jahr 2025 und sehen neue Technologien, gemischte Teams und mehr Demokratie in der IT.
Im Jahr 2025 werden CIOs viel mehr als Vermittler zwischen IT- und Fachabteilungen gefragt sein, erwarten Experten. Die "Demokratisierung der IT" schreite weiter voran.
Im Jahr 2025 werden CIOs viel mehr als Vermittler zwischen IT- und Fachabteilungen gefragt sein, erwarten Experten. Die "Demokratisierung der IT" schreite weiter voran.
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Weitsichtige CIOs entwerfen Dreijahrespläne, denn sie müssen nicht nur strategisch denken, sondern auch visionär sein. In diesem Sinne blicken viele bereits voraus und überlegen, was sie, ihre IT-Abteilungen und ihr Unternehmen im Jahr 2025 benötigen. Todd Cassidy, CIO bei Capital One, gehört zu dieser Spezies: "Wir blicken ständig nach vorne, um sicherzustellen, dass wir für die Zukunft gerüstet sind", berichtet er.

Zu den TrendsTrends, die sich auf seine Drei-Jahres-Roadmap auswirken, zählt er beispielsweise technisch bedingte Veränderungen der Arbeitswelt, aber auch Fortschritte in Bereichen wie Cloud ComputingCloud Computing, maschinelles Lernen und Open SourceOpen Source. Zudem verweist er auf den Wunsch nach mehr Agilität in der IT und die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Weiterbildung. "CIOs müssen in der Lage sein, auf der Innovationswelle zu reiten, indem sie nicht nur die technischen Fortschritte nutzen, sondern auch ihre IT-Organisationen rüsten, um Veränderungen schneller umzusetzen", lautet seine Empfehlung. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu IT Trends auf CIO.de Alles zu Open Source auf CIO.de

CIOs brauchen auch mittelfristige Pläne

IT-Führungskräfte, Business-Manager und Berater räumen ein, dass Zukunftsprognosen generell schwierig sind. Unwägbarkeiten sind normal und können auch solide Pläne durchkreuzen, wie etwa die COVID-Pandemie im Jahr 2020 und die große Rezession gut ein Jahrzehnt zuvor. Dennoch berichten viele Manager, dass sie auch weiter vorausplanen und die verfügbaren Informationen nutzen, um plausible Einschätzungen für das Jahr 2025 zu entwickeln.

CIOs, so der Tenor, sind für derartige Prognosen prädestiniert, weil Technologie und das Business mittlerweile eng miteinander verwoben sind. "Um die Wertschöpfung weiter zu steigern, müssen IT-Verantwortliche ihre Anstrengungen zur digitalen Transformation ausweiten. Dabei kommt es darauf an, dass CIOs eine Führungsrolle einnehmen", fordert Irving Tyler, Research Vice President beim Marktforscher Gartner.

Mehr Cloud und Metaverse am Horizont

Marktbeobachter und CIOs gehen davon aus, dass viele derzeit schon genutzte junge Technologien in den kommenden Jahren ausgereift sein werden. Außerdem sei zu erwarten, dass einige Technologien, die sie derzeit nur beobachten oder erproben, bis 2025 zum Mainstream gehören werden. Aus ihrer Sicht handelt es sich dabei eher um eine Evolution und nicht um eine Revolution, so dass die meisten kritischen Enterprise-Technologien für 2025 bereits bekannt seien. Einige Experten sagen zum Beispiel, dass ihre Drei-Jahres-Roadmaps stark auf die Cloud ausgerichtet sind, insbesondere auf die verstärkte Nutzung der Public Cloud.

"Bereiten Sie sich darauf vor, dass die Cloud das dominierende Paradigma sein wird", kommentiert Barry Brunsman, Leiter des CIO Advisory Center of Excellence bei KPMG und Principal in der CIO Advisory Practice des Unternehmens. "Bei uns werden alle Daten- und Cyber-Plattformen als Service bereitgestellt. Und die ToolsTools, mit denen wir entwickeln, befinden sich in einer Hyperscale-Cloud-Umgebung." Alles zu Tools auf CIO.de

Die Cloud als Basis anderer IT-Trends

Darüber hinaus glauben CIOs und Researcher, dass eine robuste Cloud-Umgebung unabdingbar sein wird, um von anderen Technologietrends zu profitieren, die für 2025 erwartet werden. Dazu gehörten das wachsende Interesse an und die Anwendungsfälle für Augmented RealityAugmented Reality (AR), Virtual RealityVirtual Reality (VR) sowie das Metaverse, auch wenn letztgenannte Technologie noch lange nicht ausgereift ist. Alles zu Augmented Reality auf CIO.de Alles zu Virtual Reality auf CIO.de

Dennoch: "Wir sehen echte Begeisterung für Web3 und das Metaverse", berichtet Brunsman. Andere stimmen ihm zu und ergänzen, dass CIOs heute schon die Aufgabe hätten, sich mit den Chancen des Metaverse auseinanderzusetzen. Trotzdem dämpft Brunsman die Erwartungen an das Metaverse und sein Potenzial im Jahr 2025. Viele Führungskräfte würden zögern, beim Bau des Metaversums an vorderster Front mitzuwirken.

IoT - mehr vernetzte Geräte und Datenströme

CIOs und IT-Berater gehen zudem davon aus, dass die hohen Wachstumsraten vernetzter Geräte auch in den kommenden drei Jahren anhalten. "Das Internet der Dinge (IoT) wird weiter rasant expandieren", prognostiziert Craig Wright, Senior Partner für Beratung und Transformation beim Beratungsunternehmen West Monroe. "Wir haben bereits Milliarden von Geräten, aber wir sprechen künftig von Billionen." Aus diesem Grund prüfen CIOs schon jetzt, wie sie die schnell wachsende Endpoint-Infrastruktur unterstützen, überwachen und absichern können. Das bedeutet etwa, dass sie biometrische Daten als Ersatz für Passwörter und Token einsetzen, aber auch mehr Edge-Computing-Geräte, mehr Analyse-Tools für die von Endgeräten generierten Daten sowie mehr automatisierte Datenanalysen.

Noch mehr Fokus auf noch mehr Daten

Der Fokus auf Daten ist für CIOs generell ein wichtiger Aspekt bis zum Jahr 2025, viele rechnen mit einem "Daten-Tsunami", der immer weiter anwachsen werde. "Der Trend zur verstärkten Datennutzung setzt sich fort", sagt Joan Holman, CIO der Anwaltskanzlei Clark Hill. "Für das Technologie-Team wird es entscheidend sein, dass es die Daten kennt und weiß, welche Erkenntnisse sie liefern können, um sie zum Erreichen der Geschäftsziele einzusetzen. Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wo unsere Daten lagern, wie wir sie schützen und wie wir alle Teile zusammenfügen können, um einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen."

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