Personalentwicklung muss stärker im Fokus stehen
Wie man als CIO einen geeigneten Nachfolger heranzieht
Stichwort Technik und Technik-Verhalten: Die wahlweise als "Generation YGeneration Y" oder "Millennials" bezeichneten jungen Leute setzen es als selbstverständlich voraus, dass sie stets die neuesten Kommunikationsmedien am Arbeitsplatz vorfinden - und dass sie diese auch für private Kontakte nutzen dürfen. Vor allem aber spielt so etwas wie die Treue zum Arbeitgeber eine deutlich geringere Rolle als in der Generation der langsam scheidenden Baby-Boomer. Alles zu Generation Y auf CIO.de
Wer also auch in zwanzig Jahren noch einen CIO im Haus haben will, muss frühzeitig an der Mitarbeiterbindung arbeiten.
Im Schatten des Vorgängers
Den erwähnten Mentoring- und Coaching-Methoden von Toyota-CIO Barbra Cooper und Ex-Hess-CIO Pete Walton hat Barbara A. White, CIO an der University of Georgia, einen weiteren Baustein hinzugefügt. Schatten-Programm nennt sie das Training, bei dem ihr potenzielle Nachfolger einmal im Monat für ein bis zwei Tage über die Schulter sehen und ihre Arbeit von morgens bis abends begleiten dürfen. Whites Ziel: Irgendwann wird einer der hoffnungsvollen Kandidaten aus ihrem Schatten heraustreten, damit sie das Amt beruhigt übergeben kann.
Doch manchem geht das alles noch nicht weit genug. So fordert zum Beispiel Matthias Jarke, weit früher anzusetzen. Jarke ist Präsident der Gesellschaft für Informatik (GI) und sagt: "Die Gesellschaft für Informatik setzt sich seit langem dafür ein, bereits früh in der Schule mit den Informatikunterricht zu beginnen, um Kinder und Jugendliche an diese Zukunftstechnologie heranzuführen." Um das zu forcieren, hat die GI neue Wettbewerbe für die Sekundarstufe I entwickelt.
Immerhin einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es: Im Wintersemester 07/08 haben sich in Deutschland 30.300 Abiturientinnen und Abiturienten für ein Informatikstudium eingeschrieben. Im Vorjahr waren es 29.145. Matthias Jarke will gar schon eine "Trendwende" sehen.
Mit Coaching und Mentoring, Schattenspielen und Vorbildern sollte es doch möglich sein, den CIO-Nachwuchs heranzuziehen. Damit die Pete Waltons dieser IT-Welt nicht noch einmal vom Golfplatz geholt werden müssen.