Server-Virtualisierung

Wie man HP Unix ersetzt

31.10.2012
Von Hartmut  Wiehr

Korrespondierend dazu muss auch Berendsen für die betreffenden Teile dokumentieren, welche Prozesse durchgeführt wurden, und auch hier müssen diese Daten über 30 Jahre aufbewahrt werden. Die Anforderungen können je nach Art der zu bearbeitenden Teile also sehr differenziert sein. Dabei fallen enorme Mengen an: Insgesamt werden bei Berendsen je nach saisonalen Schwankungen mehrere hundert Tonnen Wäsche pro Tag verarbeitet.

20 Jahre alte Software mit 2500 Programm-Modulen

Die selbst entwickelte Applikation VVS bildet alle diese Prozesse ab. Sie ist über fast zwanzig Jahre hinweg mit den Anforderungen gewachsen und umfasst mittlerweile rund 2500 Programm-Module. Die mit dem Entwicklungssystem Server Express von Micro Focus erstellte und gepflegte Anwendung lief von Anfang an auf HP-UX, 2004 wurde die Datenhaltung auf die Datenbank OracleOracle umgestellt. Alles zu Oracle auf CIO.de

Als Individualsoftware bietet VVS dem Unternehmen eine hohe Flexibilität und erfüllt damit eine wesentliche Anforderung des Geschäftsmodelles des Unternehmens. Große Kunden schreiben ihre Aufträge aus und spezifizieren dabei meist auch individuelle Anforderungen, beispielsweise organisatorisch bedingte Aufteilungen bei der Rechnungsstellung. Diese Anforderungen müssen nach Erteilung des Auftrags dann kurzfristig innerhalb von zwei bis drei Monaten realisiert werden.

Krankenhaus-Wäsche wird im Outsourcing-Verfahren gereinigt und gebügelt. Dienstleister Berendsen muss entsprechende Dokumente bis zu 30 Jahren aufbewahren.
Krankenhaus-Wäsche wird im Outsourcing-Verfahren gereinigt und gebügelt. Dienstleister Berendsen muss entsprechende Dokumente bis zu 30 Jahren aufbewahren.
Foto: berendsen

So gut diese mit den eigenen Anforderungen gewachsene Anwendung ihre Aufgaben erfüllt, wurde doch deutlich, dass die Hardware-Plattform nicht mehr zeitgemäß war. Überlegungen über eine weitere Nutzung wurden spätestens mit der Abkündigung der verwendeten PA-RISC-Architektur durch HP und den damit endenden Support hinfällig. "Der Betrieb eines bereits abgekündigten Systems hätte für uns ein untragbares Risiko dargestellt", erläutert Gerd Wiemann, Leiter der Anwendungsentwicklung bei Berendsen. "Das zeigte sich zum Beispiel, als wir für etliche Systeme, wie für unser SAN, keine Ersatzteile mehr erhielten. Ein Systemwechsel war daher unaufschiebbar."

Intel und Linux von Red Hat statt HP Unix

Die gesamte Unternehmensgruppe Berendsen migrierte ihre Systeme 2011 auf Intel-Server mit der Virtualisierungsplattform von Red Hat Linux; dabei bilden nun vier Cisco-Server die Hardware-Basis. Wichtige Anforderungen des Gesamtunternehmens wie Erhöhung der Verfügbarkeit, bessere Lastverteilung, effizientere Nutzung der physikalischen Hardware, Zertifizierbarkeit der Lösung für SAPSAP und Oracle sowie Skriptfähigkeit und effiziente Administration konnten damit erfüllt werden. Die neue Plattform erwies sich auch wirtschaftlich als vorteilhaft: "Durch die VirtualisierungVirtualisierung und die Reduzierung der Serverzahl können wir allein unsere Energiekosten um 25.000 Euro pro Jahr reduzieren", sagt Wiemann. Alles zu SAP auf CIO.de Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

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