Server-Virtualisierung

Wie man HP Unix ersetzt

31.10.2012
Von Hartmut  Wiehr

Berendsen im schleswig-holsteinischen Glückstadt hatte Anfang der 90er-Jahre ein AS400-System, das nur einige Basisfunktionalitäten abgedeckt hatte, durch eine Unix-Lösung mit HP-UX auf einer HP9000-Hardware ersetzt. Betriebswirtschaftliche Grundfunktionen wie Rechnungswesen werden seither auf einem SAP-System durchgeführt. Für die zentralen betrieblichen Prozesse entwickelte das Unternehmen auf der HP-Plattform mit Cobol sukzessive eine individuelle Applikation unter der Bezeichnung VVS (Voll-Versorgungssystem).

Komplexe Prozesse mit Alt-Software bewältigt

Bei OP-Wäsche ist besondere Sorgfalt und Kontrolle notwendig.
Bei OP-Wäsche ist besondere Sorgfalt und Kontrolle notwendig.
Foto: berendsen

Diese Prozesse sind bei Berendsen überaus komplex, so dass man nicht auf eine Standard-Lösung zurückgreifen konnte. Als Dienstleister wäscht Berendsen an insgesamt acht Standorten vor allem Textilien für Krankenhäuser und Altenheime, wobei die Palette von Bettwäsche über Dienstkleidung bis zur Ausstattung von Operationssälen reicht.

Über eine Million Einzelteile, die im Eigentum von Berendsen sind, werden in riesigen Anlagen gewaschen, getrocknet, gebügelt und zusammengelegt. Die technische Herausforderung besteht weniger im Waschen als in der gesamten Logistik, denn die Einzelteile müssen nach dem Waschvorgang wieder richtig zugeordnet werden, damit die Kunden die gewohnten Ausstattungen in der jeweils benötigten Art, Größe und Farbe zurückerhalten.

RFID hilft bei der Zuordnung

Berendsen hat jedes Mietberufskleidungsteil sowie die gesamte OP-Wäsche mit einem RFID-Chip ausgestattet, so dass jedes Teil über den gesamten Prozess von Anlieferung, Waschen und Auslieferung verfolgt werden kann. Die Transportsysteme in den Wäschereien erkennen die Teile automatisch und ordnen sie den richtigen Betriebsprozessen zu. Nach dem Waschen können sie auf Grund der ausgelesenen Daten wieder richtig konfektioniert werden.

Dabei sind für einzelne Sorten besondere Anforderungen zu beachten: So muss bei Textilien, die in Operationssälen verwendet werden, jederzeit nachvollziehbar sein, ob eine ordnungsgemäße Sterilisierung erfolgt ist. Da Fehler, zum Beispiel die unzureichende Sterilisierung eines OP-Abdecktuches, durchaus gesundheitsrelevant sein können, müssen die Kliniken die Informationen über eine solche Reinigung in die Patientenakte aufnehmen und sie 30 Jahre lang archivieren.

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