Learning Plattformen
Wie wir in Zukunft lebenslang lernen
- Zwei US-Organisationen zeigen sieben Zukunftskräfte und acht Innovationszonen, die das Lernen bestimmen
- Das Internet ist die beste Universität der Welt
- Digitale und physische Welt verschwimmen
- Big Data ermöglicht sofort nutzbares Lernfeedback
Die bunte neue Welt des lebenslangen und von IT-Technologie unterstützten Lernens - sie lässt sich in ein einziges Puzzle-artiges Bild bringen. Zwei US-Institutionen - die ACT Foundation, die sich der Bildung und Weiterbildung widmet, und das die Zukunft erforschende Institute for the Future (IFTF) - haben jedenfalls eine derartige Landkarte erstellt und prägnant überschrieben: "Learning is earning in the national learning economy".
Lernen werde zur Währung für alles, was man so macht, meinen die beiden Organisationen: "Mischungen von digitalen und physischen Erfahrungen schaffen Plattformen, die die Integration des Lernen in Workflows ermöglichen, die die Grenzen zwischen Leben und Arbeit und zwischen Lernen und Leben verschwimmen lassen."
Algorithmen zur Vernetzung
Das klingt zunächst reichlich abstrakt. Diese Plattformen bieten laut ACT und IFTF ein beständiges und handlungsleitendes Feedback, das bei der Anpassung und Gestaltung des persönlichen Umfeldes helfe. Ferner nutzen die Plattformen Computer-Algorithmen, um die User mit Menschen und Möglichkeiten zu vernetzen, die einem bei der Suche nach Verdienstchancen und Bedeutung Wege weisen.
Und die Plattformen unterstützen NetzwerkeNetzwerke der Zusammenarbeit, die das Denken über die eigenen Probleme verändern und Lösungen für die Arbeit, das Privatleben und die Gemeinschaft bereitstellen. Jeder kann mit ihrer Hilfe die eigene Marke für Arbeit, Lernen und Leben ausbilden, die ihn in einer beschleunigten Ökonomie des Wandels von anderen abhebt. Alles zu Netzwerke auf CIO.de
Auf Tablet-Rätselspiel folgt Einladung ins Gründernetzwerk
Reichlich abstrakt klingt das bis hierhin immer noch. Konkret wird das Ganze naturgemäß beim Blick auf die Karte. Sie enthält unter anderem Profile von Menschen, die von den neuen Plattformen profitieren. Diese Profile sind konstruiert. Die Autoren versichern aber, dass es sich dabei um erdachte Beispiele handelt, die auf Basis aktueller Forschungen erstellt wurden.
Da ist etwa die 15-jährige Migrantentochter, die zwar als clevere Problemlöserin gilt, aber in der Schule nur durchschnittliche Noten einheimst und ihre Freizeit mit Tablet-Rätselspielen totschlägt. Dann gewinnt sie just dabei einen Preis bei einem Wettbewerb zum Thema Protein-Faltung.
Dem folgt die Einladung eines Gründernetzwerks, bei einem Bio-Hackathon mitzumachen. Und schließlich kann der begabte Teenager richtig Geld verdienen: durch Arbeiten am Nachmittag und am Wochenende, die von Risikokapitalinvestoren beauftragt werden.
Microskilling-App auf dem Smartphone hilft
Da ist außerdem der gut ausgebildete 28-Jährige, der seinen Job bei einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen in New York verliert. Er muss daraufhin beim Lebensstil abspecken, kleinere Jobs annehmen und leidet deshalb unter Geld- und Zeitmangel. Just das würde er aber benötigen, um sich zum Spezialisten weiterzubilden und die Karriere wieder in Schwung zu bringen.
- Ohne Plan
Die Deutsche Universität für Weiterbildung (DUW) hat vom Meinungsforschungsinstitut Forsa mehr als 1.000 deutsche Arbeitnehmer nach ihren Karriere-Plänen befragt. 56 Prozent planen demnach ihren Berufsweg überhaupt nicht. Sie geben an, ihre Ziele entweder schon erreicht zu haben, nicht an die Planbarkeit einer Karriere zu glauben - oder, nicht genug Ehrgeiz zu verspüren. - Ada Pellerts Tipps für Planer
Bleiben laut Umfrage 43 Prozent der Arbeitnehmer, die ihre Karriere planen wollen. Nach den Worten von Dr. Ada Pellert, Präsidentin der DUW, sollten sie sich fünf Fragen stellen. Diese finden Sie auf den folgenden Seiten. - Wo sehe ich mich in zwei bis fünf Jahren?
Ada Pellert: "Versuchen Sie, sich möglichst plastisch vorzustellen, was Sie erreichen möchten: Wünschen Sie sich zum Beispiel die Leitung eines Teams, den Sprung ins Ausland, möchten Sie Verantwortung abgeben oder eine völlige berufliche Neuorientierung wagen? Je konkreter das Ziel, desto leichter ist es, Etappenziele zu definieren und einzuhalten." - Passt das Karriereziel zu meiner Lebensplanung?
"Karriere bedeutet für uns heute etwas anderes als noch vor 20 Jahren. Wir erwarten, dass der Job in unser Leben passt und streben in allen Lebensbereichen Sinnhaftigkeit an. Überlegen Sie, ob das Karriereziel tatsächlich in Ihr Leben passt und welche Herausforderungen hier eventuell zu überwinden sind", sagt Ada Pellert. - In welchen Schritten kann ich das Ziel erreichen?
"Überlegen Sie, wie Sie dem Ziel Schritt für Schritt näher kommen", führt Ada Pellert aus. "Bleiben Sie realistisch, und planen Sie auch Umwege ein – moderne Karrierewege sind in den seltensten Fällen geradlinig. Auch wichtig: Feiern Sie Teilerfolge, seien Sie stolz auf sich – das motiviert." - Welche Kompetenzen brauche ich?
"Versuchen Sie herauszufinden, welche Fähigkeiten Sie für Ihr Karriereziel benötigen. Es gibt unglaublich viele Weiterbildungsangebote und Lernquellen – on- und offline. Suchen Sie die passenden für sich heraus, und bleiben Sie so auf dem Laufenden", empfiehlt Ada Pellert. - Wer kann mich auf dem Weg unterstützen?
Ein weiterer Rat von Ada Pellert: "Nur wer netzwerkt, kommt im Job voran – in Zukunft mehr denn je. Wichtige Unterstützer sind Chefs, TeamleiterInnen und Kollegen. Auch Coaches und andere berufliche Kontakte können wichtige Impulse liefern. Familie und Freunde sollten Sie auch mit ins Boot holen – das soziale Umfeld kann Ihnen gerade in schwierigen Situationen den Rücken stärken."
Den Ausweg aus dem Dilemma bietet ihm eine Microskilling-App, die er auf seinem Smartphone findet. Er kann dadurch jederzeit 15-minütige Lektionen machen, wenn es ihm gerade passt. Schließlich hebt er die selbst gestaltete Weiterbildung auf eine neue Stufe und eignet sich in seiner Freizeit mit Hilfe von Virtual Reality Hardware aus der Bibliothek um die Ecke neue SkillsSkills in mathematischen Visualisierungen für Fortgeschrittene an. So hat er am Ende doch wieder gute Perspektiven auf dem Jobmarkt. Alles zu Skills auf CIO.de