Elektronische Zollabwicklung
Zoll goes IT
Auch etliche kleine und mittelständische Speditionen beteiligen sich nicht. "Für uns rechnet sich Atlas nicht", meint etwa Christian Göllner, Speditionsleiter bei der Internationalen Spedition W. Göllner in Hamburg. Für die zehn Zollanträge, die seine Firma wöchentlich zu bearbeiten habe, seien die Investitionen einfach zu hoch.
Das kann Wolfgang Schwab, Geschäftsführer des Wiesbadener Software-Hauses CSF und Atlas-Anbieter, sogar verstehen: "Für ein Netzwerk mit vier Arbeitsplätzen muss mit zirka 14000 Euro gerechnet werden." Bei größeren Unternehmen könne auch ein sechsstelliger Betrag anfallen. Pro Zollanmeldung seien das - je nach Gesamtzahl der Anmeldungen - zwischen einem und vier Euro.
Für kleinere Speditionen und Industrieunternehmen, die bis zu 100 Zollvorgänge monatlich bearbeiten, bietet sich deshalb eine andere Lösung an: Sowohl das Bundesfinanzministerium als auch der BSL haben im Sommer jeweils eine Internet-Zollanmeldung entwickelt, die sich an Atlas anlehnt. Hierfür ist dann zwar keine teure Software-Implementierung nötig - dafür müssen die bereits elektronisch versandten Daten aber noch in Papierform zum Zoll gebracht werden.