Management
So bekommen Sie Ihren Chef in den Griff
"Viele Chefs führen ihr Auto besser als ihre Mitarbeiter. Kein Wunder, das eine haben sie gelernt, das andere nicht." Mit solchen polemischen Sprüchen spricht ein Buchautor vielen Arbeitnehmern aus dem Herzen. "Geld fließt in Schnapsideen, Nieten werden befördert, Gehaltswünsche abgelehnt und was Chefs beim Motivieren sagen, ist nicht so gemeint." Martin Wehrle gehen solche Aussagen leicht über die Tastatur. Der Bestsellerautor steht für kernige Rateber, die reichlich Hilfe bieten.
Und auch sein Buch "Die Geheimnisse der Chefs" erfüllt die hohen Erwartungen. Denn Wehrle kann mehr als nur draufhauen. Er war früher selbst Führungskraft und weist seinen Lesern eine Alternative, statt nur auf die Chefs zu schimpfen oder sich einfach zu arrangieren.
- Ein perfekter Chef ist offen für andere Wirklichkeiten
Meistens halten wir unsere Meinung für die Wahrheit, basierend auf der Wirklichkeit, wie wir sie empfinden. Häufig entspricht unsere Wirklichkeit jedoch nicht der Realität. Der "perfekte" Chef setzt sich auf den Stuhl des anderen. Wer durch die Augen anderer sieht, entdeckt eine Fülle von Wirklichkeiten. <p>Quelle: Perspektive Mittelstand - Ein perfekter Chef ist wirksam
Letztlich geht es um das wesentliche: Der "perfekte" Chef bewirkt, dass Menschen Ziele erreichen. Das Wesen guter Führung ist Wirksamkeit. - Ein perfekter Chef verkörpert Werte
Grundvoraussetzung eines "perfekten" Chefs sind gelebte Werte, die von allen Mitarbeitern als Führungsgrundsätze empfunden werden. Nur so entsteht das viel geforderte Vertrauen. - Ein perfekter Chef ist fachlich selten der Beste
Von dem Gedanken, stets der Beste in allen Bereichen sein zu wollen, müssen sich Führungspersönlichkeiten trennen. Der "perfekte" Chef konzentriert sich auf seine Stärken und seine Hauptaufgaben. - Ein perfekter Chef fordert Menschen
Der "perfekte" Chef fordert Menschen heraus. Er will Leistung erleben und regt Menschen an, sie zu erbringen. Dabei orientiert er sich nur ungern am Durchschnitt, sondern an Spitzenleistungen. Der "perfekte" Chef gibt sich nicht mit dem zweitbesten Ergebnis zufrieden. - Ein perfekter Chef ist Teamplayer
Der "perfekte" Chef sagt und meint "Wir!" und nicht "Ich!" Er ist ein Teamspieler. Im 21. Jahrhundert werden nur Teams gewinnen und nicht Einzelspieler. Die Mondlandung beispielsweise war auch nicht das Werk eines einzelnen Menschen, sondern das mehrerer tausend Ingenieure, auch wenn die visionäre Kraft eines Wernher von Brauns dahinter stand. Aber er hätte es niemals alleine geschafft. - Ein perfekter Chef ist Menschenfreund
Eine wesentliche Eigenschaft von "perfekten" Chefs ist, dass sie Menschen mögen. Viele so genannte Führungskräfte mögen aber nicht einmal sich selbst, geschweige denn andere Menschen. Unter solchen Umständen wird Führung nur schwer möglich sein. Um exzellent zu sein, muss man das, was man tut, lieben. Und um exzellent zu führen, muss man Menschen lieben. - Ein perfekter Chef verbessert sich ständig
Darin liegt die Größe eines wirklich "perfekten" Chefs. Er verwendet die Kenntnis seiner Fehler für die persönliche Weiterentwicklung. Gute Führungspersönlichkeiten meinen nicht, "jemand zu sein", sondern verstehen sich als "jemand, der wird" und zwar jeden Tag ein wenig mehr. - Ein perfekter Chef ist nicht perfekt
Es ist daher verwunderlich, warum immer noch so viele Chefs meinen, dass sie perfekt sind. Eine solch grobe Selbstüberschätzung führt letztlich zu Arroganz und einem Stillstand an Wachstum (sowohl persönlich als auch unternehmerisch). - Ein perfekter Chef macht Fehler
Jeder Mensch macht Fehler, denn Menschen sind nicht perfekt. Durch diese Eigenschaft werden Menschen überhaupt erst liebenswert. Wichtig ist jedoch, dass wir um unsere Fehler wissen und Wege finden, wie diese Fehler behoben werden können. Fehler, richtig verstanden, führen zu einer Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit und des Unternehmens.
Wehrle zeigt, wie Arbeitnehmer sich ihren Chef zurechtbiegen können. Allein schon die Logik sagt, dass das der bessere Weg ist - schließlich gibt es schlechte Chefs überall und ein Firmenwechsel bringt in der Regel nicht viel. Am Arbeitsplatz geschieht nichts mit dem Mitarbeiter so Wehrle, sondern "Sie lassen es mit sich machen". Was liegt da also näher, als den Chef dahin zu bringen, wo man ihn haben will?
Verständnis ist dafür am wichtigsten. Es gibt nicht einen Weg zum Ziel, denn jeder Chef ist anders. Daher muss der Mitarbeiter wissen, was für ein Typ sein Chef ist. Wehrle identifiziert hier mehrere Varianten: