Public IT


T-Systems gibt Schuld an HIS

Software-Murks geht weiter

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Deutsche Studenten haben es schwer. Zumindest, was ein verbessertes Zulassungsverfahren angeht. Dass das wohl auch in naher Zukunft so bleibt, dafür sorgt die HIS mit Software-Murks.

Das Projekt des neuen Studenten-Zulassungsverfahrens erinnert ein wenig an die Einführung des Maut-Systems auf deutschen Straßen 2003. Das Konsortium Toll Collect litt damals unter miserablem Projekt-Management von Daimler-Chysler, bis eine Dame von T-Systems antrat und schließlich doch noch zum Erfolg führte. Ein Schiedsverfahren läuft allerdings noch, CIO.de berichtete: "Unendlicher Streit um Toll-Collect-Milliarden".

Worum geht es jetzt? Beim bisherigen Zulassungsverfahren, wo die Unis ihre Plätze dezentral vergeben, gab es immer großes Gedränge auf attraktive Studienfächer, am Ende blieben trotzdem viele Plätze über. Denn viele Schüler bewarben sich wegen der besseren Chancen mehrfach und sagten auch nicht ab, als sie einen Studienplatz erhalten hatten.

Die Hochschulen mussten lange Fristen abwarten, bis sie definitiv wussten, wer zugesagt hatte. Es begannen aufwendige Nachrückverfahren. Dann war es aber oft zu spät für die Bewerber. Resultat: Im letzten Jahr blieben laut KMK fast 17.000 Studienplätze in Numerus-Clausus-Fächern unbesetzt. Andere sprechen sogar von 20.000 unbesetzten Plätzen.

T-Systems gibt Schuld an HIS weiter

Das sogenannte „Dialogorientiertes Serviceverfahren“ sollte alles besser machen: Das von T-Systems zusammen mit dem Tochterunternehmen T-Systems Multimedia Solutions und der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) entwickelte zentrale Zulassungssystem für Studenten in Deutschland "hochschulstart". Betreut wurde es von der "Stiftung für Hochschulzulassung" (SfH), dem Nachfolger der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS).

Die zentrale T-Systems-Software, die die Vergabe der Numerus-Clausus-Studienplätze über eine Webplattform ermöglichen soll, funktioniere, versichert die Pressestelle immer wieder. Wer wolle, könne sich das System in Aktion anschauen. Schuld habe die HIS, die die Anknüpfung an die HIS-eigene Software der verschiedenen Universitäten einfach nicht hinbekomme.

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