Druck auf Anbieter erhöhen
11 Cloud-Trends von Forrester
Die Anwender sollten vor diesem Hintergrund von ihren Providern Transparenz einfordern, rät Forrester. Wichtig sei eine detaillierte Unterscheidung auf Plattform-Ebene, damit die Anwender Wachstumsmotoren und Verlustbringer auf Anbieterseite auch identifizieren können.
3. Managed Services für die Megacloud
AWS, Microsoft Azure und Google haben Riesenwolken geschaffen. Anbieter wie HP, Verizon und Rackspace haben es laut Forrester längst aufgegeben, gegen diese zu konkurrieren. Ihre Nische sind Managed Services für die Megaclouds: ein Geschäftsmodell, das eigenes Know-how mit den Möglichkeiten in den wolkigen Weiten der Marktführer kombiniert.
Dieser Markt für Managed Cloud Services explodiert nach Forrester-Einschätzung in 2016, und es wird eine Vielzahl an neuen Anbietern geben. Anwender sollten evaluieren, inwieweit ein Zusammenspiel mit den Cloud-Dienstleistern dieser neuen Provenienz bei den eigenen Cloud-Herausforderungen hilfreich sein könnte.
4. Hybrid Cloud Management auf neuen Höhen
Die Herausforderung Hybrid Cloud mutet klassisch an. Es gilt, Sicherheit und Management auf zentraler Ebene mit zeitgemäßen Tempo- und Schnittstellenanforderungen in Einklang zu bringen. Oder, anders gesagt, schnelle Selbstbedienung mit reibungsloser Governance und operativer Übersicht zu kombinieren. Lösungen für Hybrid Cloud Management und korrespondierende Netzwerke werden angesichts des hohen Bedarfs in 2016 einen Durchbruch erleben, so Forrester. Auf Anbieterseite konkurrieren Cloud-Provider und Anbieter von Standalone-Lösungen um die Gunst der Anwender.
Die derzeitigen Cloud Management-Ansätze auf Anwenderseite kritisiert Forrester als Stückwerk. Die Analysten raten, nicht mehr ewig über das Thema nachzudenken, sondern endlich loszulegen. Konkret heißt das, mit einem kleinen Entwicklerteam eine Strategie auszuarbeiten und grundlegende Automatisierungsfunktionen für spezifische Anwendungsfälle auszuführen - zum Beispiel mit Hilfe elementarer Versionen der Konfigurationsmanager von Chef oder Puppet.
Darauf können dann Self-Service- und Orchestrierungsfunktionalitäten aufsetzen. Bis Mitte des Jahres sollte ein Einstieg in die Selbstbedienungswelt geschafft sein. Governance für die Wolken ist nötig, aber laut Forrester sollte man die Entwickler nicht mit zu straffer Kontrolle in die Rebellion treiben.
- Die Studienteilnehmer
222 Mittelständler nahmen an der Studie teil. Zwei Drittel davon planen mit allen Cloud-Modellen. - Teilnehmende Branchen
Der größte Anteil der Teilnehmer kommt aus dem produzierenden Gewerbe. - Rolle der Cloud
Die Zahl der "Cloud-Verweigerer" liegt heute bei nicht einmal mehr 15 Prozent. - Zukunft gehört Multi-Cloud-Umgebungen
Die Zukunft liegt in Hybrid- und Multi-Cloud-Ansätzen. - Gründe für Cloud-Initiativen
Die Kundenanforderungen lassen Mittelständlern keine Wahl: der Weg führt in die Cloud. - IT-Abteilung entscheidet
IT-Abteilungen haben in Sachen Cloud den Hut auf. Doch kleine Mittelständler haben oft keine, dort entscheidet der Chef selbst. - Cloud-Anteil am IT-Budget
Vier von fünf Mittelständlern investieren weniger als 30 Prozent ihres IT-Budgets in Cloud-Technologien. - Flexibilität ist Trumpf
Anwender möchten flexibler und agiler werden. der Kostenaspekt ist nicht ganz so wichtig. - Immer noch Sicherheitssorgen
Datensicherheit und Datenschutz bleiben die hemmenden Faktoren. - Sichtbare Fortschritte
Die meisten Betriebe sind entweder in der konkreten Planungs- oder bereits in der Implementierungsphase. - Das wandert in die Cloud
E-Mail und Collaboration sind die bevorzugten Cloud-Anwendungen. - Vorhandenes wird verlagert
Am häufigsten werden bestehende Workloads migriert. - Offenheit ist Auswahlkriterium
Ein Public-Cloud-Anbieter muss vor allem offen sein und Integrationsmöglichkeiten bieten. - Bevorzugte Anbieter
AWS, Microsoft und SAP genießen die höchste Aufmerksamkeit im Mittelstand. - Cloud-Management
Als Cloud-Management-Lösungen sind VMware-Lösungen besonders beliebt. - Verantwortung beim Provider
Wer in die Public Cloud geht, sieht die Verantwortung für Betrieb und Sicherheit schwerpunktmäßig beim Anbieter. - Wann Externe ins Spiel kommen
Integration, Betrieb und Architektur sind Themen, bei denen Mittelständler Hilfe suchen. - Wichtig: Skills und Projekterfahrung
Cloud-Integratoren sollten gute Leute und Projekterfahrung haben. - Keine Alleingänge
Anwender arbeiten mit Externen zusammen.
5. Automatisierung schiebt Security-Ängste zu Seite
Die großen Cloud-Anbieter machen zwar auch mit Sicherheitslösungen mobil. Viele Anwender bevorzugen aber Tools von Dritten, weil sie eine klare Trennung der Verantwortlichkeiten im sensiblen Security-Bereich haben wollen. Der Trend im Jahr 2016 geht nach Einschätzung Forresters hinzu Security Automation-Lösungen, die sowohl den On-Premise- als auch den Cloud-Bereich umspannen.
Ihr Vorzug: Sie adressieren die Sorgen der Anwender für die ganze Hybrid Cloud. Die Analysten nennen als beliebte Anbieter Elastica und Netskope, aber auch Cloud Security Gateways wie CipherCloud oder - kürzlich von BlueCoat erworben - Perspecsys.
Anwender sollten nach Meinung der Analysten die Sicherheitsfrage nicht länger als Ausrede für Cloud-Abstinenz benutzen und stattdessen auf automatisierte Governance setzen. "Lassen Sie außerdem die Software kontinuierlich und gründlicher als bisher die gesamt Landschaft analysieren - Menschen können das nämlich nicht so gut", raten die Experten.