Technik-Geschichte

19 IT-Produkte, die nicht aussterben wollen

16.02.2010
Von Ruwen Schwerin

Lotus 1-2-3

Lotus 1-2-3
Lotus 1-2-3

Was es war: Einst die weltweit populärste Tabellenkalkulationssoftware des Unternehmens Lotus Development Corporation. Sie verhalf dem IBM-PC zum Erfolg und lief erst unter DOS, dann unter Windows. Anfangs orientierte sie sich an VisiCalc, überholte ihr Vorbild dann aber und stieg zum Marktführer auf. Es war das Flaggschiff der Lotus SmartSuite, eines Office-Paketes, das Mitte der 90er-Jahre ein wirklicher Konkurrent von Microsofts Office war.

Was passierte: Ein ähnliches Schicksal, das auch andere einst weit verbreitete Anwendungen wie Word Perfekt und Harvard Graphics getroffen hat. Lotus ging davon aus, dass IBMs OS/2 das in die Jahre gekommene Betriebssystem DOS ersetzen würde und musste viel aufholen, als diesem Betriebssystem der Erfolg verwehrt blieb und Windows alle Rekorde brach. Ab 1990 konzentrierte man die Anstrengungen auf andere Entwicklungen und Desktop-Anwendungen gerieten in den Hintergrund, insbesondere als IBM Lotus 1995 übernahm. Microsoft hatte dadurch die Chance Excel konkurrenzfähig zu machen und hebelte den einstigen Tabellen-König dadurch aus. Ende der 90er-Jahre war Lotus 1-2-3 dann am Ende und wurde seit 2002 nicht mehr weiterentwickelt.

Aktuelle Situation: IBM verkauft die 2002er-Version noch immer und nennt sie optimistisch die „aktuellste Version“. Für 313 Dollar, die anderen Anwendungen der SmartSuite obendrauf, kann man es erwerben. Aber letztlich hat IBM so wenig Interesse an dem Produkt, das Lotus einst zu einem Software-Giganten machte, dass ein kürzlich vorgestelltes Office-Paket mit Tabellenkalkulation den Namen Symphony erhielt, der früher ein anderes Anwendungspaket von Lotus bezeichnete.

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