Jade-Weser-Port vs. Hamburger Hafen
2 Häfen im Wettstreit
Der im September eröffnete Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven wartet noch auf den Ansturm der Container-Riesen. Während der neue Hafen auf Wachstum ausgerichtet ist und über riesige Ausbaureserven verfügt, nähern sich die Straßen und Schienenwege im Hamburger Hafen ihrer Belastungsgrenze.
Und die Hamburger Hafenwirtschaft rechnet mit deutlichem Wachstum: Bis 2025 soll sich der Containerumschlag verdoppeln bis verdreifachen. "Die Infrastruktur im Hafen ist nicht beliebig erweiterbar. Ein größerer Güterumschlag ist nur durch verbesserte IT-Systeme zu erreichen", sagt Sebastian Saxe, CIO und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Hafenverwaltung "Hamburg Port Authority" (HPA).
Er hat deswegen unter dem Titel "Change 3.0" eine ganze Reihe von IT-Projekten ins Leben gerufen. Neue IT-Systeme sollen die Kommunikation zwischen allen Verkehrsträgern und Unternehmen im und um den Hamburger Hafen verbessern, Verkehrsströme lenken und Umschlagszeiten verkürzen. "Der Hamburger Hafen ist ein sehr komplexes System. Von den Reedereien über Lotsen, Zoll und Umschlagsunternehmen bis hin zu Spediteuren, Eisenbahnverkehrsunternehmen und Binnenschiffern gilt es, Prozesse zu vereinheitlichen und riesige Informationsmengen in Echtzeit zu managen", sagt Saxe.
120 Container-Riesen
Wasserseitig ist die Kapazität des Hamburger Hafens noch längst nicht ausgeschöpft: Schon jetzt - und erst recht nach der geplanten Elbvertiefung - können große Mega-Carrier den Hamburger Hafen anlaufen, wenn auch im Gegensatz zu Wilhelmshaven tideabhängig und nicht voll beladen. 120 dieser Container-Riesen mit über 12.500 TEU (Twenty Foot Equivalent Unit = 20-Fuß-Standard-Container) haben im vergangenen Jahr im Hafen festgemacht.