Fehler im Projektmanagement
4 Gründe, warum Großprojekte scheitern
Toll Collect, Eurofighter und jetzt Galileo: Diese Liste lässt sich beliebig verlängern. Großprojekte scheinen den Keim des Scheiterns in sich zu tragen. Immer wieder wird in der Presse davon berichtet, dass sich Fertigstellungstermine um Monate, manchmal um Jahre verschieben, dass das (offizielle) Budget überschritten worden ist, manchmal um das zigfache, dass es massive Qualitätsprobleme gibt, wenn nachträglich teure Reparaturen erfolgen oder kurz nach Inbetriebnahme kostspielige Nachbesserungen erfolgen müssen. Jeder normale Bauherr und jeder Bauträger wären bei einem solchen Geschäftsgebaren finanziell und vom Image auf lange Zeit ruiniert.
Das Erschreckende an diesem Sachverhalt ist aber nicht allein dessen Existenz. Vielmehr scheint es, dass es bei einer solchen planmäßig realisierten Zerstörung von Werten keine positive Entwicklung gibt, keinen Fortschritt mit spürbaren Verbesserungen im Zeitablauf. Die gescheiterten Großprojekte werden sich also auch in Zukunft einstellen.
Dies verstärkt die Dringlichkeit, sich mit den Ursachen dieser unbefriedigenden Situation auseinanderzusetzen, um gegebenenfalls Korrekturen zu ergreifen. Denn das Scheitern ist keine gottgegebene Gesetzmäßigkeit, keine inhärente Eigenschaft eines Projekts, sondern das Resultat menschlichen Planens und Handelns.
1. Gigantomanie
Größe mag eine respekteinflößende, eine bewunderungswürdige Eigenschaft sein, etwas, das in Erinnerung bleiben will. Größe ist aber kein Ziel an sich. Analog zu einer optimalen Betriebsgröße - erinnert sei dabei an die zahlreichen gescheiterten Fusionen, die Unmengen Werte zerstört haben, weil sie diese Betriebsgröße ignoriert haben - gibt es eine optimale Projektgröße, in der sich economies und diseconomies of scale die Waage halten.